Was bringen Lebendhefen?
- Publication Type
- Journal contribution
- Authors
- Steingaß, H.
- Year of publication
- 2006
- Published in
- Elite
- Band/Volume
- nnb/5
- Page (from - to)
- 28-30
- Keywords
- Lebendhefen, Milchkuhfütterung, Saccharomyces cerevisiae
In einem Fütterungsversuch wurde an der Universität Hohenheim die Zulage von Lebendhefen an Milchkühe während der ersten 200 Laktationstage untersucht. Versuchsergebnisse im Vergleich: In den eigenen Untersuchungen ergab sich keine Verbesserung der Futteraufnahme durch die Hefezulage. Dieser Befund stellt im Vergleich mit Ergebnissen aus der Literatur eher die Ausnahme dar. So wurde bei Milchkühen und einem Hefeeinsatz in neun von zehn Versuchen eine höhere Futteraufnahme beobachtet, nur bei einem Versuch wurde eine geringfügige Minderung beobachtet. Andererseits ist die in dem vorliegenden Versuch ermittelte Steigerung der Milchleistung bei den Ergebnissen anderer Versuchsansteller nicht immer nachzuweisen. Hier war in sechs von zehn Untersuchungen eine Leistungssteigerung zu verzeichnen, in vier Versuchen war die Leistung der Hefegruppe niedriger. Bleibt festzuhalten: Der Einsatz von Lebendhefen stellt eine sinnvolle Maßnahme zur Unterstützung der Verdauungsphysiologie des Wiederkäuers dar. Bei Kühen kann der Einsatz besonders bei Hochleistungsherden und bei Tieren in der Transitphase sowie im ersten Laktationsdrittel empfohlen werden - auch wenn nicht mit Sicherheit Leistungssteigerungen daraus resultieren. Es soll an dieser Stelle aber auch darauf hingewiesen werden, dass lebende Hefen natürliche Substanzen sind und als solche betrachtet werden müssen. Sie stellen eine gute Möglichkeit dar, den Stoffwechsel des Tieres zu unterstützen. Lebendhefen sind aber in keiner Weise dazu geeignet, gravierende Management- oder Gesundheitsprobleme einer Herde auszugleichen.