Proteinbewertung beim Wiederkäuer - Grundlagen, analytische Entwicklungen, Ausblick
- Publication Type
- Contribution to conference
- Authors
- Steingaß H und Südekum K-H
- Year of publication
- 2012
- Series/labeling
- Forum angewandte Forschung in der Rinder- und Schweinefütterung
- Page (from - to)
- 11-21
- Conference name
- Forum angewandte Forschung in der Rinder- und Schweinefütterung
- Conference location
- Fulda
- Conference date
- 14.-15.03.2012
- Keywords
- Futterrationen, Milchkuhfütterung
Einleitung
Die aktuellen Versionen von Futterbewertungssystemen für landwirtschaftliche Nutztiere und die damit zusammenhängenden Energie- und Nährstoffbedarfsangaben geben in der Regel den Stand des Wissens wieder, der von den Verfassern der Systeme als experimentell so weit gesichert angesehen wird, dass er als tragfähige Basis für verallgemeinerungsfähige Empfehlungen zur Rationsgestaltung dienen kann. Dies bedeutet implizit, dass zum einen grundsätzlich alle Futterbewertungssysteme Veränderungen und Weiterentwicklungen offen stehen und zum anderen, dass in besonderen Einzelfällen die Empfehlungen die realen Anforderungen nicht adäquat abzudecken vermögen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass seit dem Erscheinen der „blauen Broschüre“ für Milchkühe und Aufzuchtrinder (GfE 2001) vielfach diskutiert wurde, ob die dort abgeleiteten Versorgungsempfehlungen noch hinreichend genau für die Versorgung von Milchkühen sind. Ziel dieses Beitrags ist es dabei vor allem, die Möglichkeiten der Ermittlung des Proteinwertes von Futtermitteln als Basis zur Quantifizierung der Versorgung der Milchkuh zu erörtern. Hierbei wird ein besonderes Augenmerk auf das Potenzial und die Grenzen von Labormethoden zur Ermittlung des Futterproteinwertes gelegt, weil nur solche - verglichen mit in vivo-Messungen am Tier - „einfachen“ Verfahren routinemäßig zur Anwendung kommen können. Eine kritische Bestandsaufnahme und Würdigung der Proteinbedarfsseite ist nicht Inhalt der nachfolgenden Ausführungen, weil dies den Rahmen sprengen würde und auch nicht im primären Fokus eines Forums „Angewandte Forschung“ stehen kann.