Möglichkeiten der Inaktivierung von Fusarium durch Fermentation in Biogasanlagen
- Publication Type
- Lecture
- Authors
- Weinmann, U. und Frauz, B.
- Year of publication
- 2007
- Editor
- Biogas Regionalgruppe Schwaben im Fachverband Biogas e.V.
- Conference name
- Biogas-Tag
- Conference location
- Bad Waldsee
- Conference date
- 02.01.2007
- Keywords
- biogas production, Fusarium, Getreide
Jährlich werden in Deutschland 3,8 Mio t durch Pilzbefall kontaminierte Getreidechargen verzeichnet. Die Arten der Gattung Fusarium gehören zu den wichtigsten Schadpilzen im Getreide, die die Pflanzen in allen Entwicklungsstadien schädigen und größte wirtschaftliche Schäden verursachen können. Selbst wenn sich die Pilze nicht mehr nachweisen lassen, können ihre weitaus gefährlicheren Stoffwechselprodukte, die sogenannten Mykotoxine, in den Früchten enthalten sein. Um die Aufnahme dieser Toxine in die menschliche Nahrungskette zu vermeiden, hat die EU eine Änderung der Mykotoxin-Höchstmengen-verordnung erlassen (EC No. 856/2005). Für unverarbeitetes Getreide liegt die Höchstmenge für Deoxynivalenol (DON) bei 1250 Mg/kg. Seit 1.6.2006 gilt ein Verschneidungsverbot, d.h. kontaminiertes Getreide darf nicht mit nicht-kontaminertem Getreide vermischt werden, um den Toxingehalt zu senken. Zur Einhaltung dieser gesetzlichen Vorgaben ist eine sichere Verwendung dieser Getreidechargen notwendig. Möglichkeiten zur Entsorgung des kontaminierten Getreides: Es stellt sich die Frage nach einer sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvollen Verwertung dieser kontaminierten Getreidechargen. Eine Entsorgung in der Müllverbrennung hat Kosten von 160,-- ¿/t zur Folge. Für eine Getreideverbrennung ist eine Ausnahmegenehmigung erforderlich. Bei der Verwendung zur Ethanolproduktion ist mit einer Toxinanreicherung im Nebenprodukt zu rechnen. Die steigende Anzahl der in der Bundesrepublik gebauten Biogasanlagen und die Nachfrage nach Kosubstraten, z.B. nachwachsende Rohstoffe, legt die Verwendung dieses für Fütterungszwecke unbrauchbaren Getreides in Biogasanlagen nahe.