Kann Raspsschrot Sojaschrot ersetzen? Zum Futterwert und zum Einsatz von Rapsnebenprodukten bei Milchkühen.

Publication Type
Contribution to conference
Authors
Steingass, H.
Year of publication
2003
Published in
In: Proc. 12th Conference on Nutrition of Domestic Animals
Editor
A. Pen (Ed.)
Series/labeling
Nutrition of Domestic Animals
Page (from - to)
131-140
Conference name
Zadravec-Erjavec Days
Conference location
Radenci/Slowenien
Conference date
06.-07.11.2003
Keywords
Milch, Milchfett, Milchkuh, Rapsextraktionsschrot, Sojaextraktionsschrot
Abstract

Neue Untersuchungen an einem repräsentativen Material bestätigen eine gute Standardisierung der Rohnährstoffzusammensetzung und Energiewerte von Rapsextraktionsschrot (RES). Im Rahmen dieser Untersuchungen wurde jedoch mit mehreren unabhängigen Methoden eine wesentlich geringere Abbaubarkeit des Rohproteins bei RES im Vergleich zu Sojaextraktionsschrot (SES) gefunden. Dies führt zu einem fast gleichwertigen Gehalt an nutzbarem Rohprotein bzw. metabolisierbarem Protein im Vergleich zu SES. Bemerkenswert groß sind jedoch die Unterschiede im Proteinabbau bzw. nXP-Gehalt zwischen verschiedenen Herkünften sowohl bei RES wie auch bei SES. Der Gehalt an Glucosinolaten, der bedeutendsten antinutritiven Komponente, liegt bei RES westeuropäischer Herkunft sehr niedrig. Zwar sind die Metaboliten der Glucosinolate in geringer Konzentration in den tierischen Produkten nachweisbar, bedeuten jedoch keinerlei Risiko für Mensch und Tier. Anhand einer Literaturauswertung kann gezeigt werden, dass der Ersatz von SES durch 00-RES in Rationen für Milchkühe keinerlei negativen Auswirkungen auf Futteraufnahme, Milchleistung und Milchzusammensetzung hat und dass im Rahmen einer sachgerechten Rationsgestaltung keine Mengenbegrenzungen bestehen. Der Einsatz der fettreichen Rapsprodukte (Rapskuchen/expeller) fördert in der Regel die Milchleistung verbunden mit einem gewissen Rückgang des Milchfettgehaltes. Eine gezielte Beeinflussung der Eigenschaften des Milchfettes ist zudem möglich. Aufgrund der eng begrenzten Fetttoleranz des Wiederkäuers sind daher bei fettreichen Rapsprodukten strikte Mengenbegrenzungen notwendig. Es sollten nicht mehr als 500g Fett pro Kuh und Tag aus Rapsprodukten stammen.

Involved persons

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