In vitro-Untersuchungen zur Verdaulichkeit des Rohproteins von Rapsextraktionsschroten
- Publication Type
- Contribution to conference
- Authors
- Rief V, Steingaß H, Rodehutscord M.
- Year of publication
- 2009
- Published in
- VDLUFA-Kongress, Kurzfassungen der Referate
- Band/Volume
- 121/
- Series/labeling
- VDLUFA-Kongress
- Page (from - to)
- 59
- Conference name
- Produktivität und Umweltschonung in der Landwirtschaft – ein Widerspruch?
- Conference location
- Karlsruhe
- Conference date
- 15.09.-18.09.2009
- Keywords
- Rapsextraktionsschrot, Rohproteinversorgung, Verdaulichkeit
Rapsextraktionsschrot (RES) ist beim Herstellungsprozess vielfältigen thermisch-mechanischen Beanspruchungen unterworfen. Dies ist einerseits der Grund dafür, dass RES beim Wiederkäuer einen relativ hohen Gehalt an UDP aufweist, andererseits ist dadurch aber auch die Gefahr einer Beeinträchtigung der intestinalen Verdaulichkeit des Rohproteins (XP) bzw. des UDP verbunden. Bei neun repräsentativen Proben von RES aus deutschen Ölmühlen wurde die intestinale XP-Verdaulichkeit mit Hilfe der zweistufigen Methode der Pepsin-Pankreatinlöslichkeit nach Boisen und Fernandez (1995) untersucht. Bei diesen Schroten war in vorausgegangenen Untersuchungen bereits die Verdaulichkeit der Aminosäuren bei caecectomierten Hennen ermittelt worden (Rezvani et al. 2009). Die Proben wurden in jeweils 6-facher Wiederholung geprüft.
Bei den 9 RES sind erhebliche Unterschiede in der XP-Verdaulichkeit in vitro festzustellen. Es besteht eine negative Beziehung der Proteinverdaulichkeit in vitro zum Gehalt an NDF (R2 = 0,71), nicht hingegen zum Gehalt an Rohfaser. Außerdem kann eine positive Relation zum Gehalt an Gesamt-Glucosinolaten (R2 = 0,29) nachgewiesen werden. Ein signifikant positiver Zusammenhang besteht außerdem zwischen der XP-Verdaulichkeit in vitro und der Lysinverdaulichkeit in vivo bei Hennen (R2 = 0,64), während zur Verdaulichkeit der übrigen essenziellen Aminosäuren keine bzw. nur schwächer ausgeprägte Beziehungen bestehen. Die Methode der Pepsin-Pankreationlöslichkeit ist empfindlich genug, um ein Screening hinsichtlich der intestinalen Proteinverdaulichkeit vornehmen und u. A. eine Proteinschädigung nachweisen zu können. Eine Kalibrierung der Methode an Proben mit bekannter praecaecaler XP-Verdaulichkeit erscheint daher lohnend.