Eisenbedingter Kupfermangel in einer Milchviehherde

Publication Type
Journal contribution
Authors
Steffl M, Leberl P, Schenkel H, Amselgruber WM
Year of publication
2009
Published in
Tierärztl. Umschau
Pubisher
Terra-Verlag
Band/Volume
64/10
Page (from - to)
432-437
Abstract

In einer Holstein-Friesian Milchviehherde wurden vermehrt Tiere mit periokulärer Aufhellung beobachtet. Es wurde der Verdacht auf Kupfermangel gestellt. Drei der 55 Kühe des Bestandes wurden klinisch und labordiagnostisch untersucht. Blut und Deckhaare wurden für die Bestimmung von Kupfer und Molybdän im Plasma bzw. Molybdän in den Haaren entnommen. Zusätzlich wurden bei verschiedenen Komponenten der Futterration die Elemente Kupfer, Schwefel, Molybdän und Eisen bestimmt. Bei der Grassilage konnte ein hoher Verschmutzungsgrad nachgewiesen werden. Die klinischen Untersuchungen ergaben eine unspezifische (Bradykardie, Durchfall, zystischer Ovarfollikel) und tierindividuell vorhandene Symptomatik. Hämatologisch lag bei allen Kühen eine Anämie vor. In unterschiedlicher Ausprägung konnte eine verminderte bis marginale Hämoglobinkonzentration und eine verminderte bis normale Erythrozytenzahl festgestellt werden. Die Leukozytengesamtzahl befand sich bei allen Kühen im Normbereich. Das Differentialblutbild war bei allen untersuchten Kühen durch eine Neutrophilie geprägt. Bei allen Kühen war der Kupfergehalt im Blutplasma mit 52 bis 63 µg/dl erniedrigt. Der Molybdängehalt im Blutplasma war nicht erhöht und variierte zwischen 9 und 25 µg/L. Im Deckhaar jedoch wurden hohe Molybdän-Werte zwischen 688 bis 2644 µg/kg festgestellt. Die Analyse der verfütterten Totalmischrationen ergab für Eisen erhöhte Gehalte im Bereich von 863 bis 1.285 mg/kg. Diese erhöhten Gehalte waren auf die Verschmutzung der Grassilage zurückzuführen. Dies dürfte bei den betroffenen Kühen des Milchviehbestandes die Ursache für den diagnostizierten sekundären Kupfermangel gewesen sein.

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Involved institutions