Aktionsforschung zur Anpassung an den Klimawandel - Methodische Potentiale und Herausforderungen am Beispiel eines transdisziplinären Verbundprojektes in Brandenburg Berlin
- Publication Type
- Book chapter
- Authors
- Knierim, A., Schmid, J. C., Knuth, U.
- Year of publication
- 2015
- Published in
- Neuere Theorien und Methoden in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus
- Pubisher
- Landwirtschaftsverlag , Münster
- ISBN / ISSN / eISSN
- 978-3-7843-5413-2
- Page (from - to)
- 81-94
- Conference name
- 54. Jahrestagung der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaues
- Keywords
- Aktionsforschung, Transdiszipliarität
Komplexe gesellschaftliche Probleme wie die Anpassung an den Klimawandel bedürfen einer
problemlösungsorientierten Forschung, die sowohl systemisch-interdisziplinär vorgeht als
auch unterschiedliche gesellschaftliche Akteure einbindet. Im vorliegenden Beitrag wird anhand
einer im Rahmen des „Innovationsnetzwerks Klimaanpassung Brandenburg Berlin (INKA
BB) durchgeführten Aktionsforschung aufgezeigt, welche spezifischen Potentiale und
Herausforderungen mit diesem Anspruch verbunden sind. Hierfür wird das für INKA BB
entwickelte Forschungsdesign vorgestellt und entlang seiner drei Charakteristika (Transdisziplinarität
(i), zyklischer Prozess aus Analyse und Planung, Innovationserprobung und Auswertung
(ii), methodische Interventionen (iii)) mittels einer breiten Basis aus qualitativen und
quantitativen Daten ausgewertet. Es zeigt sich, dass die in INKA BB angelegte transdisziplinäre
Kooperation von den beteiligten Akteuren als grundsätzlich bereichernd und effektiv für
die Zielsetzung empfunden wird. Eine deutliche Herausforderung für die Wissenschaftspartner
stellt die damit verbundene Rollendifferenzierung (Berater, Moderator, Vermittler)
und die Gestaltung der Partizipation von Praxisakteuren dar. Angesichts einer zunehmenden
Bedeutung transdisziplinärer und partizipativer Forschungspraxen sollten daher in der naturund
ingenieurwissenschaftlichen Ausbildung vermehrt entsprechende methodische Fertigkeiten
und Rollenkompetenzen vermittelt werden. Der sozialwissenschaftliche Aktionsforschungsansatz
erweist sich als geeignet für die Förderung einer systemisch-inter- und transdisziplinären
Vorgehensweise zur Generierung bzw. Erprobung von Innovationen. Potenziale
aber auch methodische Herausforderungen liegen insbesondere in der Begleitung der Praxispartnerpartizipation
und der teilprojektinternen Analyseprozesse.