Bewertung und Einsatzmöglichkeiten von Glycerin in der Schwein-, Geflügel- und Wiederkäuerfütterung

Publication Type
Contribution to conference
Authors
Steingass, H.
Year of publication
2007
Published in
Proceedings of the 16th International Science Symposium on Nutrition of Domestic Animals.
Band/Volume
16/
Series/labeling
Zadravec-Erjavec Days
ISBN / ISSN / eISSN
978-961-90951-5-7
Page (from - to)
161-170
Conference location
Radenci/Slovenije
Conference date
08.11.2007
Keywords
Geflügelernährung, Schweineernährung, umsetzbare Energie, Wiederkäuerernährung
Abstract

Durch die starke Ausweitung der Biodieselerzeugung in den vergangenen Jahren gewinnt auch Glycerin als Nebenprodukt dieses Prozesses größere Bedeutung als Futtermittel. Glycerin ist beim Schwein und Huhn sehr hoch verdaulich aber nur begrenzt intermediär verwertbar. Anteile an reinem Glycerin über 5% in der Ration führen zu einem Anstieg der Harnenergieverluste und somit zu einem Rückgang der Umsetzbarkeit der Energie. Bei einem Anteil von ca. 5% Glycerin in der Ration liegt der Gehalt an ME für Huhn und Schwein bei ca. 17,5 MJ/kg Reinglycerin. Zwar wird die Futteraufnahme auch bei höheren Glycerinanteilen bis 15% eher gefördert, was sich aber aufgrund der abnehmenden Umsetzbarkeit der Energie nicht in entsprechend höheren Mastleistungen widerspiegelt. Daraus folgt, dass bei Huhn und Schwein bis 5% Glycerin in der Ration vorteilhaft eingesetzt werden können, höhere Mengen sind für Monogastriden allerdings nicht zu empfehlen. Für die Wiederkäuer wird ein Energiegehalt von ca. 9 MJ NEL/kg Reinglycerin angenommen, exakte Daten liegen (noch) nicht vor. Glycerin wird im Pansen zum Teil fermentiert, das Ausmaß der Fermentation ist jedoch unterschiedlich. Endprodukt der Fermentation ist überwiegend Propionsäure, obwohl auch über erhebliche Anteile an Essig- und Buttersäure berichtet wird. Einsatzmengen bis 5% in der Rations-TM erhöhen überwiegend die Futteraufnahme und Milchleistung ohne deutlichen Einfluss auf die Milchzusammensetzung, die Ergebnisse sind jedoch nicht einheitlich. Die Wirkung von Glycerin als Ketoseschutzmittel ist theoretisch gegeben, die experimentellen Befunde sind jedoch widersprüchlich. Für ein abschließendes Urteil zu diesem Punkt bedarf es weiterer Untersuchungen.

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