Leiterin des Fachgebiets „Sozialer und Institutioneller Wandel in der landwirtschaftlichen Entwicklung“ der Universität Hohenheim und ausgebildete Landwirtin
Das Bild ruft Erinnerungen an meine landwirtschaftliche Ausbildung in den 1980er Jahren auf einem Milchviehbetrieb in Oberbayern wach.
Dort konnte ich miterleben, wie groß und wie ansteckend die Begeisterung junger Landwirt:innen an der Zucht ihrer Milchkühe sein kann. Der Jungzüchter-Club, den es bis heute gibt, spielte da eine wichtige Rolle.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie die Jungzüchter:innen in der Hochlandhalle in Weilheim stolz ihre Zuchttiere vorführten. Wie im Sport spielt auch in der Züchtung der Wettbewerb eine Rolle – wem gelingt es, die beste Kuh zu züchten – wer darf die Siegerkuh vorführen?
Die Wissenschaft hat in den letzten Jahrzehnten viel dazu beigetragen, besser vorherzusagen, welche Eigenschaften Zuchttiere auf ihre Nachkommen vererben. Aber, auch wenn Genom-Analysen im Labor und statistische Modelle auf Hochleistungsrechnern heute eine wichtige Rolle spielen, so findet die Züchtung doch weiterhin auf den bäuerlichen Familienbetrieben statt – und sie beruht auf der Leidenschaft der Züchter:innen für ihre Kühe.
Am Ende dürfen sich auch die Verbraucher:innen freuen, denn die Zucht auf leistungsfähige und gesunde Kühe trägt wesentlich dazu bei, dass hochwertige Milchprodukte für alle zu erschwinglichen Preisen verfügbar sind.
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