Allgemeines zur Promotion

Der Doktorgrad ist der höchste akademische Grad, den eine Universität zu vergeben hat.

An der Universität Hohenheim können folgende Doktorgrade verliehen werden:

  • Dr. sc. agr.
  • Dr. rer. nat.
  • Dr. oec.
  • Dr. rer. soc.
  • Ph.D. (nach erfolgreicher Teilnahme am Promotionsstudiengang)

 
Die Promotion dient dem Nachweis der Befähigung zu selbstständiger wissenschaftlicher Arbeit. Daher ist die Phase der Promotion überwiegend geprägt von wissenschaftlicher Forschung. Im Rahmen strukturierter Promotionsprogramme ist zusätzlich die Teilnahme an promotionsbegleitenden Qualifizierungsmaßnahmen erforderlich.

Grundsätzlich kann ein Promotionsprojekt entweder als Individualpromotion oder im Rahmen eines strukturierten Promotionsprogramms durchgeführt werden.

Die Individualpromotion ist das in Deutschland üblichste Promotionsmodell. Bei diesem Modell besteht keine Verpflichtung zur Teilnahme an promotionsbegleitenden Qualifizierungsmaßnahmen wie z.B. Lehrveranstaltungen. Der Promotionsinteressent sucht sich einen Betreuer und forscht an einem meist selbstgewählten Thema. Die Individualpromotion erfordert ein besonders hohes Maß an Selbstständigkeit.

Die Universität Hohenheim bietet an ihren Instituten ein breites Fächerspektrum für Individualpromotionen. Für Individualpromotionen gibt es unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten.

Strukturierte Promotionsprogramme wie z.B. Promotionsstudiengänge oder Graduiertenkollegs setzen - zusätzlich zur „regulären“ Durchführung eines Promotionsprojekts - die Teilnahme an promotionsbegleitenden Qualifizierungsmaßnahmen voraus. Innovative Betreuungskonzepte sichern eine engmaschige Fortschrittskontrolle.

Bei dieser Art der Promotion ist verstärkter Kontakt zu anderen Forschenden bzw. die Einbindung in einen Forschungsverbund gegeben.

Promotionsstudiengänge

Promotionsstudiengänge bieten neben der „regulären“ Durchführung eines Promotionsprojekts ein forschungsorientiertes Zusatzqualifikationsprogramm, das in Form von Modulen (Erwerb von Credits) absolviert wird. In Lehrveranstaltungen werden vertiefte fachliche Kenntnisse, Fähigkeiten und Methoden auf dem aktuellen Stand der Forschung und des wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt. Je nach Fakultät werden innerhalb eines Promotionsstudiengangs unterschiedliche Promotionskollegs zur Auswahl geboten.

Die Regelstudienzeit beträgt bei den Promotionsstudiengängen der Fakultäten Agrar- und Naturwissenschaften drei Jahre, bei der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften acht Semester. Die Dissertation muss jedoch nicht innerhalb dieses Zeitraums abgeschlossen werden - hier gelten die Regelungen der jeweiligen Promotionsordnung.

Voraussetzung für die Aufnahme in einen Promotionsstudiengang ist die Annahme als Doktorand an der jeweiligen Fakultät (Ausnahme: im Promotionsstudiengang Wirtschafts- und Sozialwissenschaften ist eine Teilnahme unter bestimmten Bedingungen bereits vor der Annahme als Doktorand möglich). Nach erfolgreichem Abschluss der Promotion und erfolgreicher Absolvierung der Module erhält der Promovierte ein Prüfungszeugnis.

Die Finanzierung der Promotion im Rahmen eines Promotionsstudiengangs muss durch den Promovierenden selbst organisiert werden.

Promotions-/Graduiertenkollegs

Promotions-/Graduiertenkollegs außerhalb der Promotionsstudiengänge sind befristete Einrichtungen an der Universität, die sich durch einen thematischen Fokus und ein gemeinsames Forschungsvorhaben auszeichnen. Diese Kollegs sind oft Verbundprojekte mit anderen Universitäten und meist mit Stipendien oder Projektstellen verbunden.

Die Promovierenden haben die Möglichkeit, ihre Arbeit im Rahmen eines koordinierten Forschungsprogrammes unter der Betreuung mehrerer Hochschullehrer anzufertigen. Teamarbeit und Praxisbezug sowie der direkte Austausch mit anderen Promovierenden und Betreuenden kennzeichnen diese Promotionsstruktur.

An der Universität Hohenheim gibt es aktuell folgende Promotions-/Graduiertenkollegs:

Für die Zulassung zur Promotion ist ein sehr guter oder guter Hochschulabschluss erforderlich, z.B. in einem Masterstudiengang an einer Hochschule im Geltungsbereich des Grundgesetzes oder in einem Studiengang mit mindestens vierjähriger Regelstudienzeit an bestimmten Hochschulen. Entspricht die bisherige Hochschulausbildung nicht dem Regelfall und sind dennoch bestimmte Voraussetzungen erfüllt, kann die Annahme an Auflagen geknüpft werden.

Unter bestimmten Bedingungen besteht die Option, nach einem erfolgreich abgeschlossenen Bachelor-Studium die Zulassung zur Promotion zu beantragen (Fast-track-Option).

Fakultätsspezifische Details zu den Zulassungsvoraussetzungen regeln die Promotionsordnungen der Fakultäten.

Bitte beachten Sie, dass die Annahme als Doktorand durch den Promotionsausschuss der jeweiligen Fakultät erfolgt. Das Einladungsschreiben eines Professors ersetzt nicht die Annahme als Doktorand durch die jeweilige Fakultät.

Promotionsordnungen und Formularen

Auch für internationale Promotionsinteressierte ist der erste Schritt die eigenständige Suche eines Professors, der bereit ist, das Promotionsprojekt zu betreuen, und der Abschluss einer entsprechenden Promotionsvereinbarung.

Institute der Universität Hohenheim

Im Rahmen der anschließenden Antragstellung auf Annahme als Doktorand bei der Graduiertenakademie prüft das Akademische Auslandsamt die Abschlussdokumente des internationalen Promotionsinteressierten und gibt eine Stellungnahme ab, ob der ausländische Studienabschluss und der erzielte Notendurchschnitt formal zu einer Promotion an der Universität Hohenheim berechtigen. Die Entscheidung über die Annahme als Doktorand trifft der Promotionsausschuss der jeweiligen Fakultät.

In der Regel sind im Rahmen des Antrags auf Annahme auch Sprachnachweise erforderlich. Das Sprachenzentrum bietet Semesterkurse in verschiedenen Sprachen oder auch Intensivsprachkurse für Deutsch.

Die Annahme als Doktorand bedeutet nicht automatisch, dass eine finanzielle Unterstützung gegeben ist.
Eine Bewerbung bei in Frage kommenden Fördereinrichtungen wie z.B. Stiftungen kann jedoch erst erfolgen, wenn geklärt ist, bei welchem Professor und zu welchem Thema das Promotionsprojekt durchgeführt werden soll.

Bitte beachten Sie, dass die Annahme als Doktorand durch den Promotionsausschuss der jeweiligen Fakultät erfolgt. Das Einladungsschreiben eines Professors ersetzt nicht die Annahme als Doktorand durch die jeweilige Fakultät.

Zur Einreise benötigen angehende Doktoranden aus Ländern, die nicht der EU angehören, ein entsprechendes Visum. Die Anreise sollte auf keinen Fall mit einem Touristenvisum erfolgen. Dieses kann später nicht umgewandelt werden und die Person muss ins Heimatland zurückreisen.

In Deutschland kann dann bei der zuständigen Ausländerbehörde eine entsprechende Aufenthaltserlaubnis beantragt werden.

Die Immatrikulation an der Universität Hohenheim erfolgt nach der Annahme als Doktorand an der Fakultät.

Für diejenigen, die an der Fakultät als Doktorand angenommen wurden, entfallen die Studiengebühren. Die Dauer der Immatrikulation als Doktorand regelt die jeweilige Promotionsordnung.

Gemäß den Richtlinien des Studierendenwerks dürfen in den studentischen Wohnheimen keine Zimmer an (angehende) Doktoranden vergeben werden. Diese müssen sich deshalb in jedem Fall ein Zimmer auf dem privaten Wohnungsmarkt suchen.

In Deutschland besteht bis zur Vollendung des 30. Lebensjahres eine Krankenversicherungspflicht.

Studierende und Promovierende, die über 30 sind, müssen die Krankenversicherung zwar nicht bei der Einschreibung nachweisen, die Ausländerbehörde erteilt die Aufenthaltserlaubnis jedoch nur, wenn eine Krankenversicherung nachgewiesen wird.

Studierende und Zeitstudierende (zur Vorbereitung der Annahme als Doktorand) können sich bis zur Vollendung des 30. Lebensjahres sowohl bei einer gesetzlichen als auch privaten Krankenkasse versichern. Promotionsstudierende dürfen nicht als Studierende versichert werden, sondern müssen eine private Versicherung abschließen. Allgemeine Informationen zur Krankenversicherung in Deutschland sowie eine Übersicht über die gesetzlichen und privaten Krankenkassen sind auf der Website des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) zu finden.