Foto: Nikita Teryoshin

Nikita Teryoshin

Hannover, Messe EuroTier

Ein Stand auf der Landwirtschaftsmesse EuroTier mit dem Slogan „Don’t let cows waste your money“. Die Geld fressende Kuh fällt mir direkt auf. Wenn man bedenkt, was Milchkühe bereits alles im Namen der Effizienz weggeben müssen – Kälber, Milch, Hörner, Freiheit –, klingt die Werbung für mich sehr zynisch. Sie inspiriert mich am Ende dazu, mit dieser fotografischen Arbeit über die moderne Milchkuh zu beginnen und das typische Bild einer grünen Weide auf der Milchverpackung um andere, weniger bekannte Motive zu ergänzen.

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Madleen Bühlmayer

Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Fachgebiet „Landwirtschaftliche Betriebslehre“ der Universität Hohenheim

Der Slogan „Don’t let cows waste your money“ reduziert die Kuh auf ihren ökonomischen Nutzen. Was mir dabei auffällt: Eigentlich ließe sich das Wort „cow“ doch ebenso gut durch jede andere Tierart ersetzen. Weshalb wird einem Hund oder einer Katze nicht nachgesagt, sie würden Geld verschwenden?

Der Unterschied liegt darin, dass mit Nutztieren Geld verdient wird.

Dadurch werden sie − ob gewollt oder nicht − als Produktionsmittel und -güter betrachtet. Lange Zeit stand in der Landwirtschaft die Intensivierung und Effizienzsteigerung im Vordergrund. Als Wissenschaftlerin, die sich mit der betriebswirtschaftlichen Sicht auf die Höfe beschäftigt, bemerke ich jedoch einen Wandel, der langsam, aber stetig Einzug hält: Weg von „Mehr Leistung bei geringerem Input“ hin zu einer ganzheitlichen Betrachtung, die Tiergesundheit, Produktivität und Umweltwirkungen miteinander in Einklang bringt. 

Es ist ein Wandel, den ich auch persönlich sehr begrüße.

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