Studentin im Studiengang „Agrarwissenschaften“ der Universität Hohenheim, ausgebildete Landwirtin und Mitglied im Verband „Junge DLG“
Dieses Modell zeigt einen hoch modernen Milchviehstall. Die Automatisierung macht auch vor der Landwirtschaft keinen Halt. Auch wenn uns die romantische Vorstellung von Kuh Britta auf der Alm ein besseres Konsumgefühl vermittelt, bedeutet es nicht, dass es einer Kuh ohne Weide schlechter geht.
Aus meiner Ausbildung, meinem Studium und aus meiner Arbeit als Werkstudentin weiß ich, dass Landwirt:innen einen hohen Anspruch an sich haben und immer besser werden wollen. Da bieten die vielen Messdaten, die in so einem Stall erhoben werden, einen nicht zu unterschätzenden Mehrwert – auch, was die Früherkennung von Krankheiten angeht.
Ein Beispiel: Ein hoher Wassergehalt kann z. B. auf eine beginnende Euterentzündung hinweisen, die ich noch mit pflanzlichen Mitteln behandeln kann. Wenn ich die Entzündung erst erkenne, wenn der Euter hart oder die Milch flockig wird, muss ich ab einem gewissen Punkt Antibiotika einsetzen. Das ist schlecht für die Kuh und schlecht für die Landwirt:innen, die die Milch dann nicht verkaufen können. Ein anderes Beispiel: Das Bewegungsmuster einer Kuh kann Hinweise auf eine Klauenkrankheit liefern.
Der persönliche Umgang mit den Tieren kann jedoch nicht nie vollständig ersetzt werden. Auch wenn man diesen Grad an Automatisierung in seinem Stall umgesetzt hat, wird es umso wichtiger, in den Stall zugehen und mit seinen Tieren zu arbeiten. Ob es das Versorgen von kranken Tieren ist oder der tägliche Kontrollgang durch den Stall, ob die Technik funktioniert.
Es ist vor allem wichtig, nicht zu vergessen, dass in jeder Haltungsform, ob mit oder ohne Weide und mit oder ohne Automatisierung, das Wohl des Tieres im Fokus des Geschehens steht.
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