Foto: Nikita Teryoshin

Nikita Teryoshin

Berlin, Freie Universität

Die „Gläserne Kuh“ Heidi befindet sich im Hörsaal der Freien Universität in Berlin. Die gläsern wirkende Plastikhülle fehlt allerdings. Das Modell stammt noch aus der DDR. Es ist nicht nur ein Lernobjekt, sondern auch ein Symbol für die unangefochtene Überlegenheit des Menschen und seine vermeintliche Allwissenheit über die Belange von Kühen. Mit diesem Wissen wurde eine künstliche Welt des modernen Kuhstalls erschaffen, in der alles der Effizienz untergeordnet ist.

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Madleen Bühlmayer

Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Fachgebiet „Landwirtschaftliche Betriebslehre“ der Universität Hohenheim

Mag sein, dass der Anblick eines solchen Präparats bei vielen Außenstehenden Unbehagen hervorrufen mag. Dabei verdeutlicht das Präparat doch gleichzeitig, wie wichtig die Kenntnis der Anatomie von Lebewesen ist. 

In der Tiermedizin werden neben Kühen auch Hunde, Katzen und Pferde präpariert. Studierende der Humanmedizin stehen im Hörsaal sogar menschlichen Präparaten gegenüber. Für mich symbolisiert ein solches Modell keine Allwissenheit oder Überlegenheit, sondern zeigt eine unverzichtbare Grundlage für medizinische Diagnostik und Behandlung.

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Prof. Dr. Jana Seifert

Leiterin des Fachgebiets „Funktionelle Mikrobiologie bei Nutztieren“ der Universität Hohenheim

Ein solches Modell bietet einen einzigartiger Einblick in die Komplexizität eines Wiederkäuers. Ich selbst finde es immer wieder faszinierend anzuschauen, wie die Organe angeordnet und miteinander verbunden sind. 

Modelle wie dieses sind eine ausgezeichnete Möglichkeit in der Lehre die Anatomie des Rindes darzustellen, sichtbar zu machen und zu erläutern. 

Dazu gehört alles, was wir bereits wissen – ebenso wie das, was wir noch nicht wissen. 

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