Foto: Nikita Teryoshin

Nikita Teryoshin

Hamm, Nordrhein-Westfalen, Auktion der Rinder Union West

Bei einer RUW-Auktion in Hamm tropft Milch: Um ihr Euter möglichst prall aussehen zu lassen, werden Kühe vor einer Auktion nicht gemolken. Es soll eine sehr schmerzhafte Erfahrung für die Kuh sein. Nach der Versteigerung werden sie deshalb direkt zur Melkstation gebracht.

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Raoul von Schmettow

Bereichsleiter der Milchviehhaltung auf dem Meiereihof der Universität Hohenheim

Nach den Richtlinien der Auktionen und Schauen müssen die Kühe am Vorabend gemolken werden. Das passiert zum großen Teil in den Ställen der Auktionshallen. 

Es gibt hierzu keine gesicherten Erkenntnisse, aber man kann davon ausgehen, dass Kühe am Anfang der Laktation, wenn sie viel Milch geben, etwa nach 20 Stunden ohne Melken Schmerzen bekommen, in der Spätlaktation vor dem Trockenstellen können drei Melkzeiten (48 Stunden) ohne Probleme ausgelassen werden. Der Druck im Euter stoppt die Milchbildung. 

Nichtdestotrotz ist das Aussetzen des Morgenmelkens vor der Auktion/Schau sehr fragwürdig und im Prinzip unnötig: Der Fachmann erkennt auch so eine gute Euterqualität.

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