Naturpark Südschwarzwald soll klimaresilienter werden [25.11.25]
Herauszufinden, wie eine Kulturlandschaft langfristig an den Klimawandel angepasst werden kann, ist Ziel des Projektes „Wasser-Boden-Agroforst“ im Naturpark Südschwarzwald. Maßnahmen wie Agroforst, Wassermanagement und Humusaufbau sollen helfen, die landwirtschaftliche Produktivität, die Biodiversität und den Hochwasserschutz im Südschwarzwald zu sichern. Ein Forschungsteam der Universität Hohenheim unter Leitung von Dr. Bastian Winkler vom Fachgebiet Nachwachsende Rohstoffe in der Bioökonomie begleitet im Projekt „afEFFECTsLAB“ diese Arbeiten wissenschaftlich.
Welche natur-basierten sowie baulichen Ansätze tragen dazu bei, Böden fruchtbarer zu machen und den Umgang mit Wasser zu verbessern, um die Land(wirt)schaft zukunftsfähig zu gestalten? Dieser Frage gehen Forschende und Landwirt:innen im Projekt „Wasser-Boden-Agroforst“ nach. Sie testen dabei die Auswirkungen von praxisnahen Maßnahmen wie Agroforst, humusfördernder Bodenbewirtschaftung und Wassermanagement durch sogenanntes Keyline-Design. Diese Methode nutzt die Geländeform und leicht gegen das Gefälle geführte Gräben oder Mulden, so dass sich Niederschläge flächig verteilen. Dadurch kann der Boden mehr Wasser aufnehmen, und die Erosion verliert an Kraft.
Initiiert von der Koordinationsstelle Agroforstsystem-Forschung (kAFo) begleitet die Universität Hohenheim diese Arbeiten wissenschaftlich. Die Forschenden interessieren sich dafür, wie sich diese Maßnahmen auf Wasserhaushalt, Bodenleben, Mikroklima und Erträge auswirken. Eine enge Zusammenarbeit mit den Pilotbetrieben schafft einen unmittelbaren Praxisbezug. So können Forschungsergebnisse und betriebliche Erfahrungen eng miteinander verknüpft und früh erkannt werden, wo sich praktische Hindernisse abzeichnen.
Für ihre Untersuchungen greift das Forschungsteam auf ein breites Methodenspektrum zurück, bei dem hydrologische Parameter ebenso erfasst werden wie Kohlenstoffspeicherung, Bodenfauna, Erosionsprozesse und Veränderungen im Mikroklima. Vergleichsmessungen an bestehenden Agroforstsystemen ergänzen die Untersuchungen. Auf dieser Basis soll ein wissenschaftlich fundiertes Verständnis dafür entstehen, wie Gehölzstrukturen, humusfördernde Bewirtschaftung und dezentrale Wasserrückhaltung Wasser in der Fläche halten, Böden stabilisieren und die landwirtschaftliche Produktivität sichern kann.
Modellierungen zu Boden, Wasser und Pflanzen sowie wirtschaftliche Betrachtungen helfen zusätzlich, wirkungsvolle Maßnahmen später großflächig einzuführen. Ein Monitoring über das Projektende hinaus soll die gewonnenen Einsichten verankern. So soll im Naturpark Südschwarzwald ein Forschungs- und Praxislabor entstehen, das zeigt, wie eine Landschaft Schritt für Schritt klimaresilienter gestaltet werden kann.
Projekt-Steckbrief
- Titel: Begleitende Forschungsmaßnahmen zum Projekt Wasser, Boden Agroforst – afEFFECTsLAB
- Fördersumme: 440.600 Euro
- Förderinstitution: Vector Stiftung im Rahmen ihrer Förderlinie „Forschung für den Klimaschutz“.
- Dauer: 1.1.2026–31.31.12.2029
- Beteiligte: Koordinationsstelle Agroforstsystem-Forschung (kAFo) und Fachgebiet Nachwachsende Rohstoffe in der Bioökonomie an der Universität Hohenheim
- Mehr Infos:
Projekt „Wasser, Boden, Agroforst“: https://www.naturpark-suedschwarzwald.de/p/wasser-boden-agroforst.php
Koordinationsstelle Agroforstsystem-Forschung (kAFo): https://kafo.uni-hohenheim.de
Schwergewichte der Forschung
Als „Schwergewichte der Forschung“ gelten herausragende Forschungsprojekte mit einem finanziellen Volumen von mindestens 350.000 Euro bei den Experimental- bzw. 150.000 Euro bei den Sozial- und Gesellschaftswissenschaften.
Kontakt
Dr. Bastian Winkler, Universität Hohenheim, Fachgebiet Nachwachsende Rohstoffe in der Bioökonomie, +49 (0)711 459 23557, b.winkler@uni-hohenheim.de
Olef Koch, Universität Hohenheim, Universität Hohenheim, Koordinationsstelle Agroforstsystem-Forschung (kAFo), +49 (0)711 459 23693, olef.koch@uni-hohenheim.de

