Gebäudeschadstoffe

Schadstoff-Fund und Aufbau eines campusweiten Schadstoffkatasters

Vor allem von 1950 bis 1990 wurden im Bauwesen Substanzen und Zusätze verwendet, von denen inzwischen bekannt ist, dass sie schädlich für die menschliche Gesundheit sind. Die Verwendung „dreckiger“ Baustoffe wie PCB oder Asbest ist heute größtenteils untersagt.
Doch auch heute können Altlasten in Gebäuden noch immer ein Problem sein. Denn: die Stoffe sind langlebig. Unter bestimmten Umständen können sie ausdünsten oder bei Baumaßnahmen freigesetzt werden.
Mit dieser Homepage möchte die Universität Hohenheim entsprechende Schadstoff-Funde dokumentieren, über Vorsorgemaßnahmen informieren und die Aufarbeitung begleiten.

Bemerkenswerte Schadstoffe-Funde der vergangenen Jahre

Auslöser war die Entdeckung einer PCB-haltigen Fugenmasse in Büroräumen des Osthofs von Schloss Hohenheim im Frühjahr 2019. Bereits in den Jahren 2016 und 2009 hatten Gebäude-Altlasten und der Umgang mit ihnen zu ausgesprochenen Irritationen bei Angehörigen und der Leitung der Universität Hohenheim geführt:

PCB-Funde 2019 im Schloss (Aufarbeitung läuft):
Am 10. Mai 2019 erhält die Universität das Untersuchungsergebnis einer Baustoffanalyse aus dem Osthof des Schlosses mit PCB-Werten, die sie als hochkritisch einstuft. Mehr

Früherer Asbest-Fund im Biologie-Gebäude (Sanierung inzwischen abgeschlossen):
Im März 2016 wurde durch unsachgemäße Bauarbeiten im Biologiegebäude Asbest freigesetzt. Die Gebäudenutzer wurden einer Asbestexposition in unbekannter Höhe ausgesetzt. Die Sanierung ist inzwischen abgeschlossen. Mehr

Früherer PCB-Fund in den Hörsälen 4 und 5 (Sanierung inzwischen abgeschlossen):
Im Herbst 2009 erfährt die Universität von erhöhten PCB-Werten in der Raumluft von Hörsaal 4 im Schloss und ordnet die sofortige Schließung an. Vorausgegangen waren Messungen des Universitätsbauamtes in den Jahren 2003, 2008 und 2009, die der Universität nicht mitgeteilt wurden. Die Sanierung ist inzwischen abgeschlossen. Mehr

Einsatz für ein campusweites Schadstoff-Screening

Seit Frühjahr 2019 setzt sich die Universitätsleitung außerdem für ein campusweites Schadstoff-Screening von Gebäude-Schadstoffen ein. Im Fokus sind die Schadstoffe PCB, PCP, Asbest und Künstliche Mineralfasern KMF. Auslöser war eine jahrelange Gesundheitsgefährdung mehrerer Universitätsangehörigen durch PCB-haltige Baumaterialien im Brandflügel von Schloss Hohenheim, von der die Betroffenen und die Universitätsleitung im Frühjahr 2019 Kenntnis erhielten.
Dabei befindet sich die Universität in der schwierigen Situation, dass sie bei allen Themen rund um ihre Gebäude auf die Kooperation mit dem Finanzministerium angewiesen ist, das die Bauherreneigenschaft besitzt und die Campusgebäude über ihre universitätsfremde Tochter, das Universitätsbauamt Stuttgart-Hohenheim betreut.

Um ein Schadstoff-Screening und anschließende Sanierungen zu beschleunigen, hat die Universität Hohenheim selbst 100 Luftmessungen in Auftrag gegeben.Diese sollen nun schrittweise und anlassbezogen erfolgen. Die Messorte und -ergebnisse werden sukzessive hier veröffentlicht.

Künftig soll auch bei kleineren Bauunterhaltsmaßnahmen in Gebäuden mit Schadstoffverdacht vor Beginn der Baumaßnahme eine schadstofftechnische Untersuchung durch einen Schadstoffgutachter durchgeführt werden. Bislang war dies nur bei größeren Sanierungsmaßnahmen der Fall.