Rektor fordert Mobilitätszuschlag für Landesbeschäftigte

Mobilität kostet – vor allem wenn der Arbeitsplatz wie in Hohenheim schwer erreichbar ist. Kosten verursachen nicht nur die geplanten Parkgebühren sondern auch politisch gewollte Alternativen wie der Umstieg auf ÖPNV oder die Anschaffung eines E-Bikes.
In den kommenden Tarifverhandlungen fordert die Universitätsleitung deshalb einen Mobilitätszuschuss für Landesbeschäftigte. Dies wäre auch ein Schritt in die richtige Richtung, um insbesondere in den unteren Lohngruppen die Attraktivität des öffentlichen Dienstes nicht weiter absinken zu lassen. Persönliche Briefe und begleitende Pressearbeit sollen dem Vorschlag Nachdruck verleihen.

Zum 31.12.2018 läuft der aktuelle Tarifvertrag der Länder aus. Im Vorfeld der anstehenden Tarifverhandlungen plant der Rektor der Universität Hohenheim, einen Mobilitätszuschlag im Rahmen des Tarifabschlusses zu fordern.
Der Zuschlag soll allen Landesbeschäftigten in allen Entgeltgruppen pauschal zur freien Verfügung stehen.

„Mit diesem Zuschuss würde die Landesregierung nicht nur anerkennen, dass Parkgebühren am Arbeitsplatz eine Gehaltsminderung darstellen, solange sie nicht auf andere Weise kompensiert werden“, so der Rektor. „Von diesem Nachteilsausgleich würden auch wir als Universität profitieren. Schließlich brauchen wir attraktive Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst, um in der Konkurrenz um gute Mitarbeiter gegenüber der freien Wirtschaft bestehen zu können.“

Der gewünschte Lenkungseffekt der Landesregierung würde so ins Positive gewendet. „Ziel der Landesregierung ist es, das Auto als Verkehrsmittel zum Arbeitsplatz unattraktiver zu machen. Durch einen frei verfügbaren Mobilitätsausschuss bleibt es jedem Arbeitnehmer überlassen, ob er das Geld in Parkgebühren, ÖPNV oder ein gutes Fahrrad investiert. Wer nicht unbedingt auf das Auto angewiesen ist, kann auf Alternativen umsteigen, die sich auch finanziell rechnen können.“

Mit seinem Vorschlag lehnt sich der Rektor an ein Konzept an, wie es von dem diesjährigen Wirtschafts-Nobelpreisträger William Nordhaus befürwortet wird: Um den privaten CO2-Ausstoß zu senken, schlägt er eine Strafsteuer auf fossile Brennstoffe vor, deren Erträge direkt an die Bürger ausgeschüttet werden – unabhängig von deren Energieverbrauch.

Der Vorteil: Energiefreundliches Verhalten rechnet sich für jeden Einzelnen, ohne dass einkommensschwache Bevölkerungsgruppen mit übergebührlichen Einkommensverlusten zu kämpfen haben.

Um der Idee eines Mobilitätszuschusses mehr Nachdruck zu verleihen bietet der Rektor der Universität Hohenheim den Interessenvertretern der Beschäftigten auch die öffentliche Zusammenarbeit in den anstehenden Tarifverhandlungen an.

 

Erstellt am: 17.10.2018