Digital Discourse #4:
Digitaler Kulturkampf: Wie politisch ist unser Alltag?  [08.07.25]

Was, wenn selbst dein Frühstück, dein Streaming-Abo oder deine Lieblingsschuhe plötzlich als politisches Statement gelesen werden? Wenn Alltag nicht mehr neutral ist, sondern zum Ausdruck deiner Haltung wird – und damit zum Zündstoff gesellschaftlicher Spaltung?


In dieser Folge von Digital Discourse fragen Dr. Adrian Lüders und sein Team: Wie politisch ist unser Alltag geworden – und was macht das mit uns als Gesellschaft? Denn Polarisierung zeigt sich längst nicht mehr nur in politischen Debatten. Sie findet mitten im Leben statt – beim Einkaufen, beim Grillen, beim Serienabend. Alltagsgewohnheiten werden ideologisch aufgeladen, Vorlieben und Konsumentscheidungen zu Markern politischer Identität. Was für die einen Ausdruck von Haltung ist, wirkt auf andere wie Provokation oder moralische Belehrung.

„Digital Discourse“ schaut auf die Mechanismen hinter dieser Entwicklung – und wirft dabei auch einen Blick in die USA, wo sich demokratische und republikanische Lebenswelten kaum noch überschneiden. Der Soziologe Daniel DellaPosta zeigt in seinen Studien, wie tief politische Spaltung mittlerweile in Freizeit, Medienkonsum und Lebensstil eingreift.

Doch wie sieht das in Deutschland aus? Dr. Ole Kelm, Kommunikationswissenschaftler an der Universität Düsseldorf, erklärt im Interview, wie Konsumverhalten und politische Werte hierzulande zunehmend miteinander verschmelzen – und welche Rolle soziale Medien bei dieser Dynamik spielen.

Außerdem haben Annkathrin Sproeßer und Carolina Martens auf dem Campus nachgefragt: Wie nehmen Studierende politische Signale im Alltag wahr? Welche Alltagsentscheidungen sind für sie Ausdruck politischer Haltung? Ist politische Sichtbarkeit im Alltag ein Zeichen gelebter Demokratie? Oder verlieren wir dadurch Räume, in denen wir trotz Differenzen miteinander in Kontakt bleiben können?


HINTERGRUND: Digital Discourse

„Digital Discourse“ beleuchtet aktuelle Themen rund um soziale Medien und Gesellschaft. Von Fake News und Verschwörungstheorien bis hin zu Food-Trends und Hashtag-Bewegungen. Das Ziel: Forschung zu den Themen, die die Gesellschaft bewegen, spannend und verständlich zu vermitteln. Dafür recherchiert das Redaktionsteam in den Tiefen des Internets, spricht mit Expert:innen oder schaut direkt vor Ort nach, wie digitale Phänomene unsere Gegenwart prägen. Jeden Freitag gibt es zu einem neuen Thema ein Video auf dem YouTube-Kanal der Universität Hohenheim.

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