Zukunftsprogramm Pflanzenschutz:
Wissenschaftlicher Beirat empfiehlt Fortsetzung  [05.11.25]

NAP-Beirat mit Beteiligung von Agrarökonom Prof. Enno Bahrs, Universität Hohenheim, mahnt stärkere Förderung nachhaltiger Pflanzenschutzstrategien an.

Die Bundesregierung hat die Finanzierung des „Zukunftsprogramms Pflanzenschutz“ gestrichen. Der wissenschaftliche Beirat des Nationalen Aktionsplans Pflanzenschutz (NAP-Beirat), dem auch Professor Enno Bahrs von der Universität Hohenheim in Stuttgart angehört, empfiehlt dennoch, das Programm fortzusetzen und die darin formulierten Ziele weiterzuverfolgen. Ziel müsse es bleiben, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren.


Das Zukunftsprogramm war im September 2024 vom damaligen Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft vorgestellt worden. Es sollte die Grundlage schaffen, um den Einsatz und das Risiko von Pflanzenschutzmitteln deutlich zu reduzieren – und dabei einen Ausgleich zwischen landwirtschaftlicher Produktion und Naturschutz zu finden.

In seiner Stellungnahme vom 8.8.2025 betonte der Beirat allerdings, dass viele zentrale Themen des Pflanzenschutzes im Programm bislang nur unzureichend behandelt wurden. Insbesondere fehle es an konkreten und verbindlichen Lösungsansätzen. Kritisch sieht der Beirat zudem, dass der integrierte Pflanzenschutz – also die Kombination biologischer, agronomischer und technischer Verfahren zur Minimierung des Chemieeinsatzes – zu kurz komme.

„Damit der Pflanzenschutz nachhaltiger wird, brauchen wir konkrete Alternativen zu chemischen Verfahren“, sagt Professor Bahrs. „Und es braucht zukunftsweisende Methoden wie die Diversifizierung von Kulturen, der Erhalt naturnaher Landschaftselemente, die Züchtung resistenter Sorten und die Nutzung digitaler Technologien. All das muss in jedem Fall stärker gefördert werden.“

Der Beirat empfiehlt dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Heimat, auf Basis des Zukunftsprogramms einen politischen Rahmen sowie Fördermittel bereitzustellen, um Forschung, Erprobung und Umsetzung solcher zukunftsweisenden Ansätze zur Verringerung von Pflanzenschutzmitteln zu unterstützen.

Zur vollständigen Stellungnahme des Beirats und weitere Informationen

Text: Elsner

Kontakt für Medien:

Prof. Dr. Enno Bahrs, Universität Hohenheim, Fg. Landwirtschaftliche Betriebslehre
+49 711 459 22566, bahrs@uni-hohenheim.de


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