"Vor dieser Stunde hat es mir die letzten Wochen gegraut"

Die Regenbogenforellen kommen von einem Fischhändler und werden dort ausschließlich zum Verzehr gezüchtet. Auch sie werden tot bezogen.

Heute haben wir mit den Wirbeltieren begonnen und uns als Vertreter der Knochenfische die Forelle angeschaut.

Vor dieser Stunde hat es mir die letzten Wochen gegraut… Wir mussten einen Fisch sezieren. Für manche mag das ja nicht so schlimm sein, aber für mich persönlich war es übel.

Die Forellen, die wir benutzt haben, stammten von einem Züchter und dienten eigentlich als Lebensmittel. Sie wurden vom Züchter noch am selben Tag durch einen Stromschlag getötet und kamen somit frisch auf unsere Seziertabletts.

Ich hatte wieder das Glück, dass meine Kommilitonen das Sezieren übernahmen. Selbst hätte ich das nie gekonnt… Aber alleine schon das Zuschauen fiel mir sehr schwer. Zwar konnte man alle Organe ziemlich gut erkennen, da die Forelle recht groß war, dennoch war es eine recht blutige und auch eklige Angelegenheit.

Vor allem als wir das Herz herausnehmen sollten, strömte das Blut nur so hinaus. Und auch, als wir am Ende das Gehirn herauspräparieren sollten, war dies kein schöner Anblick. Denn dafür musste man erst den Kopf vom Körper abtrennen und dann entlang der Schädeldecke aufschneiden…

Wieder einmal finde ich, ein Modell und Bilder hätten es getan. Oder eben wenigstens nur einen sezierten Fisch vom Professor. Mir wird einfach nicht klar, wieso es unbedingt sein muss, dass man so viele Tiere seziert und danach einfach wegschmeißt, als wären es Objekte und keine Lebewesen wie wir.

Zumal es ja nicht immer der Fall ist, dass die Studenten sauber und präzise sezieren und sie dann letztendlich nichts erkennen, weil sie irgendein Organ beschädigt haben. So sterben viele Tiere einfach umsonst.

Mir bangt es schon sehr vor den nächsten Stunden, in denen wir Frösche, Eintagsküken und Mäuse sezieren werden. Am liebsten würde ich nicht mehr in diesen Kurs gehen…

Adeline, 1. Fachsemester, Biologie





Die Beiträge beinhalten die persönlichen und individuellen Meinungen von Studierenden und Betreuern. Sie spiegeln nicht zwingend die Meinung der Universität Hohenheim wider.