Personalie

Auszeichnung für Sojabohnen-Forschende  [24.10.22]

Die Sojabohne ist eine der wichtigsten Ölpflanzen weltweit und wird immer häufiger auch in Deutschland angebaut. Für ihre Forschung auf diesem Gebiet wurde Xintian Zhu von der Universität Hohenheim am 29. September 2022 mit einem der beiden ersten Plätze des „Haberlandt Awards for soybean research in Europe and China“ ausgezeichnet. Der Hohenheimer Alumnus Max Haupt belegte den zweiten Platz. Er hat seine Arbeiten vorwiegend an der Universität Hohenheim durchgeführt und ist heute am IPK Gatersleben tätig.

Nachwuchsforschende Xintian Zhu und Max Haupt (Bildquelle: Donau Soja)


Der Preis wird von der Donau Soja Organisation in Kooperation mit der Crop Science Society of China verliehen. Er ist mit 5.000 bzw. 3.000 Euro Preisgeld dotiert. Insgesamt wurden vier Auszeichnungen vergeben. Den ersten Platz neben Xintian Zhu belegte Zhixi Tian von der Chinese Academy of Sciences.

Die Auszeichnung, die auf der Festveranstaltung anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Donau Soja Organisation an die Nachwuchsforschenden verliehen wurde, würdigt herausragende Leistungen in der Sojabohnen-Forschung. Ziel ist es außerdem, die Sojabohnen-Forschung in Europa bekannter zu machen und die Kontakte zwischen chinesischen und europäischen Forschenden zu vertiefen.

Xintian Zhu arbeitet an der Landessaatzuchtanstalt der Universität Hohenheim in der Arbeitsgruppe Sonnenblumen und Leguminosen unter der Leitung von Dr. Volker Hahn. Die Jury bewertete ihre Arbeit für ihre exzellente wissenschaftliche Qualität und hohe Originalität mit der Höchstnote. Die Ergebnisse wurden bereits in drei Peer-Reviewed-Journals publiziert. Besonders hervorgehoben hat die Jury den Beitrag der Forschungsarbeit zur phänomischen Selektion für den Kornertrag und andere agronomische Merkmale unter Verwendung von Nahinfrarot-Reflexionsspektroskopie-Daten (NIRS). Die Ergebnisse zeigten, so die Begründung, dass spektroskopische Daten von geerntetem Saatgut verborgene Informationen über den Kornertrag, die Pflanzenhöhe oder die Wachstumsbedingungen enthielten. Zur Nutzung dieser Daten habe Xintian Zhu Modelle für die Vorhersage von Sojabohnenerträgen und die phänomische Selektion entwickelt, die für die Sojabohnenzüchtung von großem Interesse seien.

Max Haupt forschte nach seinem Master-Abschluss an der Universität Hohenheim einige Jahre am Fachgebiet Nutzpflanzenbiodiversität und Züchtungsinformatik (Prof. Dr. Karl Schmid). Dort beschäftigte er sich im Verbundprojekt „SojaGenoPath“ mit genetischen Ressourcen der Sojabohne. Seine Ergebnisse stellen „eine wertvolle Ressource für Pflanzenzüchter dar, um künftig Züchtungsprogramme auf der Grundlage von Kernsammlungen mit dem Schwerpunkt auf genetischer Vielfalt sowie auf lokaler und klimatischer Anpassung zu starten“, erklärte die Jury in ihrer Begründung und lobte die „herausragende, wissenschaftliche Originalität“ der Arbeit. In Teilen ist sie bereits in einer hochrangigen Fachzeitschrift veröffentlicht worden. (mehr zu Max Haupt)

Der Haberlandt Award ist benannt nach dem Österreicher Prof. Friedrich Haberlandt (1826-1878), einem Pionier der Sojaproduktion in Europa. Ein Ergebnis seiner Forschung war 1878 das erste wissenschaftliche Buch über Sojabohnen.

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Veröffentlichung von Personalia

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