Verbraucherpolitik in der digitalen Welt
- Publikations-Art
- Arbeitspapier/Diskussionspapier
- Autoren
- Hauptautoren: Hans-W. Micklitz, Andreas Oehler mit Beiträgen von Tilman Becker, Ursula Hansen, Michael-Burkhard Piorkowsky, Lucia A. Reisch, A. Staudinger
- Erscheinungsjahr
- 2006
- Herausgeber
- Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
- Serie/Bezeichnung
- Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirats Verbraucher- und Ernährungspolitik beim BMELV
I. Präambel
(1) Das Papier geht von der Prämisse aus, dass die Parameter der Verbraucherpolitik, Leitbild, Vertrauen und Kompetenz durch die Digitalisierung insbesondere unter den Momenten Teil-habe bzw. Zugang und Transparenz herausgefordert werden. Sie müssen neu justiert werden. Den möglichen neuen Risiken stehen neue Chancen gegenüber, Chancen der Politikformulie-rung und Chancen des Verbraucherhandelns. Um diese auszuloten geht es zunächst darum, die Phänomene der Digitalisierung aufzuzeigen. Erst auf dieser Grundlage ist es möglich, die Herausforderungen deutlich zu machen, die die Digitalisierung für die Gesellschaft mit sich bringt und anschließend die Handlungsoptionen und Handlungsnotwendigkeiten einer Verbraucherpolitik in der digitalen Welt zu benennen.
(2) Das traditionelle Leitbild vom unterlegenen und schutzbedürftigen Verbraucher steht auf dem Prüfstand von Politik und Recht. Gerade die Digitalisierung von Markt und Gesellschaft zeigt die Ambivalenz eines gesellschaftlichen Transformationsprozesses, der nicht nur Risiken für die Verbraucher bedingt, sondern auch Chancen, die dem Verbraucher neue Handlungsoptionen bieten. Die digitale Welt verlangt nach einem Verbraucher, der die sich ihm bietenden Chancen nutzt, der die sich verändernde Welt mitgestaltet und sich nicht als Opfer der Veränderung begreift.