Untersuchungen in vitro und in situ zum Protein- und Energiewert von Trockenschlempen

Publikations-Art
Kongressbeitrag
Autoren
Steingass H, Westreicher-Kristen E und Rodehutscord M
Erscheinungsjahr
2012
Veröffentlicht in
21. International Scientific Symposium on Nutrition of Farm Animals
Serie/Bezeichnung
International Scientific Symposium on Nutrition of Farm Animals
ISBN / ISSN / eISSN
978-961-90951-8-8
Seite (von - bis)
11-15
Tagungsname
Zadravec-Erjavec Days 2012
Tagungsort
Radenci (Slowenien)
Tagungsdatum
8.-9. November 2012
Schlagworte
chemical composition, Getreide, Hohenheimer Futterwerttest, Hohenheim gas test, in situ-Methode, Proteinbewertung
Abstract

Ziel der Untersuchungen war es, die Variation der chemischen Zusammensetzung sowie des Protein- und Energiewertes von Getreide-Trockenschlempen (DDGS) zu untersuchen. 13 Proben DDGS aus acht europäischen Produktionsanlagen, hergestellt aus Weizen (n=5), Mais (n=3), Gerste (n=1) sowie Mischungen verschiedener Getreide (n=4), standen zur Verfügung. Der ruminale Rohproteinabbau wurde mit Hilfe einer in situ Methode untersucht. Zusätzlich wurden die Gehalte an nutzbarem Rohprotein (nXP) und die Gehalte an Umsetzbarer Energie (ME) und Nettoenergie Laktation (NEL) mit Hilfe des Hohenheimer Fut­terwerttests in vitro geschätzt.

Bei der chemischen Zusammensetzung war eine große Streubreite zwischen den Proben festzustellen (g/kg TM ± SD): 310 ± 33 Rohprotein (XP), 86 ± 37 Rohfett, 408 ± 39 aNDFOM, 151 ± 39 ADFOM, 62 ± 31 ADL. Beim XP-Abbau in situ variierte die lösliche Fraktion (a) von 10 bis 31 %, die potenziell abbaubare Fraktion (b) von 57 bis 83 % und die Abbaurate (c) von 3 bis 267 %. Berechnet für eine Passagerate von 8 %/h wies DDGS aus Mais mit 60 ± 2 % die höchsten Gehalte an nicht abbaubarem Rohprotein (UDP) auf, gefolgt von DDGS aus Weizen (41 ± 13 %), Getre­idemischungen (25 ± 12 %) und Gerste (20 %). Die in vitro geschätzten Gehalte an nXP betrugen im Mittel 285 ± 28 g/kg TM, die Gehalte an ME lagen bei 12,4 ± 0,6 MJ/kg TM.

Insgesamt können für DDGS gute Protein- und Energiewerte bestätigt werden. Die zum Teil sehr große Schwankungsbreite der Werte erschwert jedoch Landwirten und Mischfutterherstellern eine sachgerechte Rations- bzw. Rezepturgestaltung, da es nicht möglich ist, den UDP-Gehalt aus einfachen analytischen Kennzahlen mit befriedigender Genauigkeit abzuschätzen.

Beteiligte Personen

Beteiligte Einrichtungen