Guttenbergs Zeugen? Eine Replikation und Erweiterung von Hagens (1992) „Die opportunen Zeugen“ anhand der Berichterstattung über Karl-Theodor zu Guttenberg im Kontext der Plagiatsaffäre

Publikations-Art
Zeitschriftenbeitrag (peer-reviewed)
Autoren
Bachl, Marko; Vögele, Catharina
Erscheinungsjahr
2013
Veröffentlicht in
Medien & Kommunikationswissenschaft
Band/Volume
61/3
Seite (von - bis)
345-367
Abstract

Der vorliegende Beitrag untersucht die Synchronisation von Bewertungen Guttenbergs durch Journalisten und zitierte Quellen in der Berichterstattung von zehn Tageszeitungen über die Plagiatsaffäre. Dazu replizieren wir Hagens (1992) „Die opportunen Zeugen“ und nehmen eine Erweiterung der Analyselogik vor. Erstens kann der Einsatz opportuner Zeugen nachgewiesen werden, allerdings bleiben seine Auswirkungen beschränkt. Zweitens zeigen wir, dass die Synchronisation in hohem Maße davon abhängt, welche Analyseeinheit wir zu ihrer Beschreibung heranziehen. Für die gesamte Berichterstattung der Zeitungen findet sich ein starker, für die Berichterstattung in einzelnen Zeitungsausgaben und von individuellen Journalisten ein mittlerer, für einzelne Artikel dagegen nur ein schwacher Zusammenhang. Aus den Befunden folgern wir, dass 1) die Untersuchung einer Synchronisation von redaktioneller Linie und zitierten Aussagen alleine nicht ausreicht, sondern eine weitergehende Analyse der Konstruktionsmechanismen erfolgen sollte, 2) eine angemessene Wahl der Analyseeinheit für inhaltsanalytische Synchronisationsstudien zentral ist, besonders, wenn die diagnostische Inferenz auf die Entstehungsbedingungen der Berichterstattung Ziel der Untersuchung ist.

Schlagwörter: Opportune Zeugen, News Bias, Inhaltsanalyse, Karl-Theodor zu Guttenberg, Medieninhaltsforschung, Analyseeinheiten in der Inhaltsanalyse

Beteiligte Personen

Beteiligte Einrichtungen

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