Futterqualität extensiver Schafweiden in Baden-Württemberg - Möglichkeiten und Grenzen für die Schafhaltung
- Publikations-Art
- Kongressbeitrag
- Autoren
- Leberl, P, L. Wahl und H. Schenkel
- Erscheinungsjahr
- 2012
- Veröffentlicht in
- Proceedings of the 21st International Scientific Syposium on Nutrition of Farm Animals
- ISBN / ISSN / eISSN
- 978-961-9051-8-8
- Seite (von - bis)
- 77-81
- Tagungsname
- Zadravec-Erjavec Days 2012
- Tagungsort
- Radenci (Slowenien)
- Tagungsdatum
- 8. und 9. November
In der Vegetationsperiode Mai bis September2011 wurden von 34 Schafweiden (23 Grünlandstandorte mit bzw. 11 ohne Naturschutzrelevanz) in 17 verschiedenen Naturräumen Baden-Württembergs jeweils zur Monatsmitte Aufwuchsproben entnommen. In den Aufwuchsproben erfolgte die Bestimmung der Rohnährstoffgehalte und die Berechnung der Gehalte an umsetzbarer Energie (ME) und nutzbarem Rohprotein (nXP).
Die ermittelten Futterwertparameter,insbesondere die Energie- und Rohprotein-(XP)gehalte bewegten sich mit im Mittel 8,7 bzw. 9,4 MJ ME und 127 bzw. 144 g XP/kg Trockenmasse (TM) auf einem relativ niedrigen Niveau und unterstreichen den extensiven Charakter der untersuchten Weideflächen.
Die mittleren Nährstoff- und Energiegehalte der Futteraufwüchse erwiesen sich bei alleiniger Futtergrundlage als nicht ausreichend, um den Energie- und Proteinbedarf von hochtragenden und laktierenden Mutterschafen, insbesondere bei Mehrlingsträchtigkeiten, zu decken. Dabei kommt es auf
Grünlandstandorten, die einem gesetzlichen Naturschutz unterliegen, aufgrund der geringeren Nährstoff- und Energiedichte im Aufwuchs, früher zu Versorgungsengpässen. Die Nährstoffansprüche von güsten und niedertragenden Mutterschafen können dagegen voll erfüllt werden, so dass, sofern keine zusätzlichen hochwertigen Grünlandflächen zur Verfügung stehen und keine Beifütterung der Mutterschafe möglich ist, die Landschaftspflege vergleichbarer extensiver Schafweiden mit Mutterschafen in den letztgenannten Leistungsstadien durchgeführt werden sollte.