Verbundprojekt Experimentelle Entwicklung eines drahtlosen Pansen-Überwachungssystems zur frühzeitigen Erkennung von subakuter Pansenazidose mittels quasi-kontinuierlicher Messung, Übertragung und Anzeige des pH-Wertes im Pansen - Teilprojekt 3

Die subakute Pansenazidose (SARA) stellt ein wachsendes Problem in der Milchviehhaltung dar. Stetig steigende Milchleistungen zwingen zu hohen Energiekonzentrationen und hohen Kraftfutteranteilen in den Rationen. Der Anteil der betroffenen Tiere kann in einem Bereich von 10 bis 25 % eines Bestandes liegen. Eine beeinträchtigte Tiergesundheit führt durch Minderleistung und Folgeerkrankungen zu erheblichen wirtschaftlichen Einbußen. Die Diagnose der SARA ist schwierig, da klinische Anzeichen, wenn überhaupt, schleichend und zeitlich verzögert auftreten.

Aufgabe im Teilprojekt 3 ist es, das in den Teilprojekten 1 und 2 entwickelte pH-Messsystem bei pansenfistulierten Milchkühen unter variierenden Bedingungen zu validieren. Dabei geht es zunächst um die geeignete Komponentenauswahl, die langfristige Messungen unter Pansenbedingungen erlaubt. Im Weiteren werden durch gezielte Änderungen der Fütterungsbedingungen die pH-Verhältnisse im Pansen variiert. Dies erfolgt durch Variation des Kraftfutteranteils in der Ration, der Fermentationsrate des Kraftfutters (durch unterschiedliche Getreidearten und Zerkleinerung des Getreides) sowie durch unterschiedliches Grundfutter und Pufferzulagen. Durch kontinuierliche Aufzeichnung des Pansen pH-Wertes mit einem Referenzsystem wird das neuentwickelte Messsystem validiert und dessen Eignung für eine frühe Diagnose von SARA getestet. Darüber hinaus werden die kurzkettigen Fettsäuren im Pansensaft (inklusive Milchsäure), die Netto-Säure-Basen Bilanz im Harn sowie Futteraufnahme, Aufnahme an Strukturfutter, Milchleistung, Milchzusammensetzung und die Kauaktivität bei den Versuchstieren systematisch untersucht.