Karl-Fischer-Titration als Referenzverfahren zur Wasserbestimmung im Lebensmitteln

Status
laufend
Projektbeginn
01.01.1990
Schlagworte
Karl-Fischer-Titration
Beschreibung

Anstatt den tatsächlichen Wassergehalt einer Probe zu bestimmen, wird in den meisten Fällen eine Trocknungsmethode als Referenzverfahren vorgeschrieben, die nicht den Wassergehalt, sondern den Masseverlust bei den Trocknungsbedingungen feststellt. Abweichungen dieser Größen voneinander ergeben sich deshalb, weil beim Trocknen einerseits gewöhnlich nicht das gesamte in der Probe enthaltene Wasser ausgetrieben wird, andererseits aber auch andere flüchtige Stoffe entweichen, auch solche, die beim Prozeß selbst erst entstehen. Wegen solcher Zersetzungsreaktionen wird bei fast keinem Lebensmittel am Ende eine konstante Masse erreicht. Trocknungsverluste sind daher weitgehend eine Frage der Definition. Demgegenüber wird bei der Karl-Fischer-Methode Wasser durch eine chemische Reaktion spezifisch bestimmt. Dieses Verfahren ist dank der Entwicklung moderner Reagenzien und sehr zuverlässiger, mikroprozessorgesteuerter Titratoren sowie mehrerer Variationsmöglichkeiten zu einer sicheren Analysemethode geworden, so daß es an der Zeit ist, sie als Referenzmethode auf vielen Gebieten einzuführen. Dazu sollen genaue Vorschriften mit den im Einzelfall anzuwendenden Titrationsparametern entwickelt werden, zunächst auf dem Gebiet von Getreidemahlprodukten später auch Milchprodukten und anderen Lebensmitteln