Effiziente Regulierung von Netzbetreibern auf finanzwirtschaftlicher Grundlage
- Status
- laufend
- Projektbeginn
- 01.10.2009
- Schlagworte
- Anreizkompatibilität, Netzwirtschaft, Neutrale Bilanzierung, Regulierung, Stromwirtschaft, Unternehmensbewertung
Das Projekt beschäftigt sich mit der Entwicklung eines optimalen Regulierungssystems für regulierte Netzbetreiber. Da Netzbetreiber in der Regel natürliche Monopole darstellen, ist Regulierung nötig um Monopolpreise und damit volkswirtschaftliche Wohlfahrtsverluste zu vermeiden. Als Nebenbedingung ist hierbei ein angemessener Gewinn der Unternehmen sicherzustellen. Andernfalls würde langfristig die Versorgung der Volkswirtschaft mit dem durch das Netz transportierte Gut verschlechtert oder im Extremfall komplett wegfallen. Aufgabe des Regulierers ist es, einen „angemessenen“ Preis für die Nutzung des Netzes zu bestimmen.
Diese Regulierung gestaltet sich ob heterogener Interessen von Netzbetreibern und Regulierungsbehörde und damit verbundenen Informationsasymmetrien problematisch. In einem ersten Schritt gilt es, ein Regulierungssystem zu ermitteln, welches auf Basis von finanzwirtschaftlichen Kennzahlen ein von Ermessensspielräumen unverzerrtes Bild der Lage eines regulierten Unternehmens ermittelt (sog. neutral accounting). Auf dieser Basis können Residualgewinne als beobachtbare Größe der Unternehmensperformance ermittelt werden, die durch den Regulierer beobachtet werden können um hieraus eine Festlegung der Netznutzungsentgelte zu ermöglichen.
In einem zweiten Schritt wird das Modell um Anreizeffekte erweitert, die sicherstellen sollen, daß die Entgeltbestimmung nicht auf tatsächlichen Kosten, sondern auf Basis effizienter Kosten erfolgt. Andernfalls hätten Netzbetreiber keinen Anreiz effizient zu wirtschaften, die Wohlfahrt der Volkswirtschaft wäre ineffizient niedrig. Eine Anreizbedingung muß effizientes Wirtschaften der Netzbetreiber sicherstellen. Weiterhin gilt es praktische Probleme, wie die Implementierung von Erweiterungsinvestitionen zu lösen.