Der nordafrikanische Agrarsektor im Spannungsfeld einer euro-mediterranen Freihandelszone - Wohlfahrtsökonomische Auswirkungen einer Liberalisierung des Agrarhandels zwischen der EU und den Maghrebstaaten Tunesien und Marokko

Status
abgeschlossen
Projektbeginn
01.01.1999
Projektende
01.12.2001
Förderkennzeichen
keine
Schlagworte
Agrarhandel, Euro-mediterrane Partnerschaft, Handelsmodell
Beschreibung

Problemstellung: Mit der Anfang der 90er Jahre von der Europäischen Kommission ins Leben gerufenen euro-mediterranen Partnerschaft (EMP) versucht die Europäische Union an ihrer südlichen Peripherie zur Verbesserung der dortigen wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse beizutragen. Mittel- und langfristig zielt die EMP darauf ab, eine mögliche Destabilisierung der gesamten Mittelmeerregion zu verhindern. Bis zum Jahr 2010 ist ein bilateraler Freihandel von Industrieprodukten und sukzessive Dienstleistungen mit den Mittelmeerdrittländern (MDL) geplant. Verschiedene Analysen haben jedoch gezeigt, dass ein derartiger Freihandel zumindest kurzfristig eher nachteilige Auswirkungen auf die Volkswirtschaften der MDL haben wird. Von Seiten einiger MDL wird deshalb auch eine weitgehende Liberalisierung des Agrarhandels gefordert, um komparative Kostenvorteile ausschöpfen zu können. Zielsetzung: Die Arbeit versucht mit Hilfe eines interregionalen Handelsmodell die Konsequenzen einer sukzessiven Liberalisierung des Agrarhandels an den Beispielen von Tunesien und Marokko quantitativ zu erfassen. Eingerahmt wird der empirische Teil von einer Analyse der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden genannten Maghrebstaaten und der EU, unter besonderer Berücksichtigung des Agrarsektors. Die im Modell erzielten Resultate sollen dann in den sozioökonomischen Kontext der Maghrebstaaten eingeordnet und Politikempfehlungen dahingehend geäußert werden, inwieweit eine bilaterale (EU) bzw. multilaterale (Maghreb-Union, weltweit) Öffnung oder eine binnenmarktorientierte Agrarpolitik Vorteile für die verschiedenen Wirtschaftsakteure und die Volkswirtschaft mit sich bringt.

Beteiligte Einrichtungen