Feierlicher Festakt zur Amtseinführung [27.10.25]

Prof. Christoph Schneider erhält die Amtskette von Prorektor Prof. Andreas Pyka. Bild: Universität Hohenheim / Thomas Klink
Das Audimax war gut gefüllt: Rund 600 Gäste aus Politik und Hochschule, Wirtschaft und Gesellschaft applaudierten, als Prorektor Prof. Andreas Pyka im Namen des Rektorats Prof. Christoph Schneider am Donnerstagabend feierlich die Amtskette des Rektors umlegte. In diesem Moment fehlte Schneiders Vorgänger, Prof. Stephan Dabbert, der im Oktober vergangenen Jahres im Amt verstarb, ganz besonders, hob Pyka hervor. In seiner Ansprache betonte der neue Rektor: „Die Universität Hohenheim ist Teil der kritischen Infrastruktur unseres Landes und muss vor diesem Hintergrund geschätzt, bewahrt und weiterentwickelt werden.“ Eindrücke vom Festakt und dem anschließenden feierlichen Empfang im Schloss gibt die Bildergalerie unten.
„Lassen Sie uns gemeinsam Hohenheim in eine nachhaltige und strahlende Zukunft weiterentwickeln.“ Mit diesen Worten schloss Rektor Christoph Schneider seine Ansprache. Gerichtet waren diese Worte an all die Menschen, die für die Universität Hohenheim von großer Bedeutung sind.
Menschen, die Hohenheim fördern, relevante Stiftungen vertreten, die Universität begleiten und sich für sie einsetzen – als Ehrensenator:innen, Stifter:innen, Persönlichkeiten aus der Wirtschaft oder Freund:innen der Universität.
Menschen aus der Politik – vom Bundes- und Landesministerium bis zum Bezirk.
Menschen, die sich in den Gremien engagieren, frühere Hohenheimer Präsidenten und Rektoren und die Leitungen anderer Universitäten und Hochschulen im Land.
Und natürlich Menschen, die die Uni Hohenheim täglich mit Leben füllen: Studierende, Forschende, Lehrende, Beschäftigte.
Ministerin Petra Olschowski betont Erfolge der Uni Hohenheim
Die Universität Hohenheim, stellte Wissenschaftsministerin Petra Olschowski fest, sei mit ihrer langen Geschichte seit jeher ein Ort, „an dem aus Wissenschaft und Forschung die Kraft und Energie für eine bessere Zukunft genommen wird“ – auf Feldern, die für die Gesellschaft von enormer Bedeutung seien. Daran werde in Hohenheim gearbeitet, „und das sehr erfolgreich und auf extrem hohem Niveau.“
„Sie kommen zu einem guten Zeitpunkt“, wandte sie sich an den Rektor. „Den exzellenten Erfolg längerfristig zu halten und dabei alle mitzunehmen, die Identität der Hochschule zu bewahren und gleichzeitig weiterzuentwickeln wird die Aufgabe für die kommenden Jahre sein."
Prof. Michael Weber begrüßt den neuen Kollegen in der LRK
„Universitäten sind seit jeher Orte, an denen Gesellschaften Wege aus Krisen suchen und sie auch finden“, sagte Prof. Michael Weber, der Vorsitzende der Landesrektoratekonferenz. „Die aktuellen Umbrüche, Klimawandel, der Wandel in der Arbeitswelt, oder auch die Bedrohung für Demokratie und Zusammenhalt fordern neues Denken und interdisziplinäres Handeln.“
Universitäten seien dabei zentrale Akteure. „Lieber Herr Schneider, Ihre Laufbahn als Geograph, Ihr Engagement für Klimaforschung und Nachhaltigkeit sowie Ihre Erfahrung in Führungspositionen im Universitätssystem prädestinieren sie dazu, diese Aufgaben wahrzunehmen.“
Dr. Susanne Herre freut sich über gute Nachfolge für Prof. Dabbert
Es sei der letzte Auftrag von Herrn Dabbert an sie als Vorsitzende des Universitätsrats gewesen, eine gute Nachfolge für ihn zu finden, erinnert sich Dr. Susanne Herre. Sie freue sich sehr, dass sie „diesen Auftrag hier und heute als erfüllt betrachten darf.“
Als Gründungsmitglied der „Scientists for Future“ habe Schneider ein klares Zeichen gesetzt: „Für Verantwortung, für Wissenschaft, für Nachhaltigkeit. In einer Zeit, in der wissenschaftliche Fakten, in der Nachhaltigkeit politisch wie gesellschaftlich immer weiter in den Hintergrund geraten, sind Menschen, die diese Werte tragen unverzichtbar.“
Studierende loben Gemeinschaft und Zusammenhalt
Auch die bisherigen Studierendenvertreter:innen Alexander Herrmann, Marvin Thum und Bianca Aschauer blickten auf ein außergewöhnliches Jahr zurück. Sie hätten sich von Herrn Dabbert verabschieden müssen, doch das Rektorat habe sie auch im letzten Jahr weiterhin sehr gut unterstützt. Sie seien gleich zu Beginn ihrer Amtszeit auf die Straße gegangen, um sich „für gute Bildung einzusetzen“. Dieses starke Zeichen sei geprägt gewesen durch „Gemeinschaft, Engagement und den Mut, sich für die richtigen Dinge auszusprechen.“
Dem neuen Rektor wolle die verfasste Studierendenschaft auch künftig „ein verlässlicher Partner sein, um mit Ihnen gemeinsam die Universität weiterzuentwickeln und das Studierendenleben aktiv zu gestalten.“ Damit das gut gelingt, überreichten die Studierenden ihm als Willkommensgeschenk einen Hoodie mit den erhobenen Fäusten des Hohenheimer AStA – „damit Sie sich gern auch mal als Studierender tarnen können.“
Prorektorin Julia Fritz-Steuber: Hohenheim ist „dem Leben verpflichtet“
Auch Prorektorin Prof. Julia Fritz-Steuber blickte zurück auf die „strategische Weitsicht und die vielen Erfolge, die wir unserem verstorbenen Rektor Herrn Dabbert verdanken“ – vom Excellenzcluster GreenRobust, auf den er viele Jahre hingearbeitet habe, über den Neubau für die Tierwissenschaften HoLMiR bis zur AACSB-Akkreditierung der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.
Stolze 207 Jahre sei die Uni Hohenheim alt, stellte sie fest, und sie sei „seit ihrer Gründung dem Leben verpflichtet“. Dem menschlichen Leben, dem biologischen Leben, dem planetaren Leben, dem wertschöpfenden, gemeinsamen Leben, dem studentischen Leben – dem "vielfältigen und weltoffenen Leben".
Rektor Schneider betont Uni Hohenheim als „kritische Infrastruktur“
Wissenschaft werde langfristig nur in Freiheit im gewünschten Maße zum Gemeinwohl beitragen können, betont auch der neue Rektor Christoph Schneider. „Die Ungebundenheit des Forschungs- und vor allem des Bildungsauftrages sind durch die geforderte Treue zur Verfassung präzise eingehegt. Damit sind wir – wie alle Universitäten und Hochschulen – wiederum Teil der kritischen Infrastruktur für Stabilität und Erhalt der Demokratie.“
„Die Universität Hohenheim ist als kritische Infrastruktur gegründet worden und setzt diesen Gründungsauftrag z. B. in den Exzellenzclustern, die Antworten suchen auf die kritischen Herausforderungen unserer Zeit wie Nahrungssicherheit, Klimawandel, Biodiversität und Bioökonomie, und auch mit ihren Anstrengungen um Internationalisierung und Transfer konzentriert und ambitioniert fort“, verspricht er. „Wir sind dran, und wir bleiben dran, und deshalb sind wir nach wie vor Teil der kritischen Infrastruktur des Landes.“
Text: Elsner / Leonhardmair
Fotos: Thomas Klink