Zum 6. Mal zertifiziert:
Hohenheim bleibt älteste familiengerechte Universität des Landes  [26.05.21]

Familiengerecht seit 2004: Die Universität Hohenheim erhielt als erste Universität in Baden-Württemberg im Rahmen des „audit familiengerechte hochschule“ das Zertifikat mit dauerhaftem Charakter.

Beruf oder Studium mit der Familie zu vereinbaren: Die Universität Hohenheim in Stuttgart wird zum sechsten Mal zur familiengerechten Hochschule zertifiziert – und bleibt damit Vorreiterin in Baden-Württemberg. Die Universität Hohenheim legt seit Jahren einen Schwerpunkt auf familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik. Dies umfasst familiengerechten Studien- und Arbeitsbedingungen, Kinderbetreuungsangeboten auf dem Campus bis hin zur Unterstützung bei der Pflege von Angehörigen. In der aktuellen Krisenzeit reagierte die Universität schnell mit finanzieller Unterstützung für Doktorandinnen mit Kindern. Für ihr beständiges Engagement bestätigt das Kuratorium der Universität ihr Zertifikat mit dauerhaftem Charakter.


Familiengerechtigkeit ist an der Universität Hohenheim fest verankert: Fünf Kitas mit insgesamt 85 Plätzen auf dem Campus ermöglichen es Eltern ihr Studium oder ihre Arbeit an der Universität mit den familiären Anforderungen zu vereinbaren. In Notfallsituationen kann die „Kinderfeuerwehr“ schnell helfen: Sie springt dann ein, wenn die normale Kinderbetreuung ausfällt. In der Kinderkrippe "Kleinstein" können auch Kinder mit Nicht-Erstwohnsitz Stuttgart betreut werden, was für die Randlage der Universität Hohenheim einen Wettbewerbsvorteil darstellt. Auch die Hohenheimer Campusferien sind ein wichtiger Bestandteil der Familienfreundlichkeit.

Das Mentoring-Programm MentHo konnte im Laufe der Jahre ein großes Netzwerk von Mentoren und Mentorinnen aus Bereichen der Wissenschaft und der Wirtschaft aufbauen. Das Ziel ist Studentinnen und Wissenschaftlerinnen zu ermutigen Karriere und Familienplanung zu vereinbaren, und damit den Frauenanteil in leitenden Positionen zu erhöhen.


Neues Qualitätssiegel für langjähriges Engagement

„Dass uns für dieses Engagement von berufundfamilie ein weiteres Mal das Zertifikat mit dauerhaftem Charakter bestätigt wurde, freut uns sehr. Das neue Zertifikatslogo mit goldener Schärpe demonstriert auch Außenstehenden unsere langjährige Erfahrung“, sagt Prof. Dr. Ute Mackenstedt, Gleichstellungsbeauftragte der Universität Hohenheim. „Wir sind die erste Universität in Baden-Württemberg, die dieses Siegel führen darf.“

Dafür hatte die Universität Hohenheim erfolgreich das Dialogverfahren zum audit familiengerechte hochschule durchlaufen, das Hochschulen offensteht, die seit mindestens neun Jahren eine familien- und lebensphasenbewussten Personalpolitik verfolgen. Ziel ist zur Qualitätssicherung den hohen Stand zu pflegen und weiter zu optimieren.

Bundesweit wurden drei Universitäten zum sechsten Mal als familiengerecht auditiert. Neben der Universität Hohenheim wurden die Universität Oldenburg und die Medizinische Hochschule Hannover zum sechsten Mal zertifiziert, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) erhielt das Zertifikat zum vierten Mal.


Neues Maßnahmenbündel für mehr Familiengerechtigkeit

Auf ihren Lorbeeren ruht sich die Universität Hohenheim jedoch nicht aus: Seit Jahren strebt sie an ein Kinderhaus mit 80 Plätzen zu bauen, inklusive eines Betriebskindergartens. Denn „mit dem Zuwachs an jungen Forscherinnen und Forschern steigt auch die Nachfrage nach Kitaplätzen“, sagt Rotraud Konca, Gleichstellungsreferentin an der Universität. Ebenfalls in Planung: Mehr Still- und Wickelräume.

Gemeinsam mit der Beauftragten für Chancengleichheit sollen außerdem mehr Veranstaltungen zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf angeboten werden, zu denen verstärkt auch  Väter in der Vaterrolle oder als Pflegende angesprochen werden.


Familiengerechtigkeit während der Pandemie

Während der Corona-Pandemie werden Eltern immer wieder vor die Herausforderung gestellt mit Home-Office, Homeschooling und der Betreuung von Kleinkindern zu jonglieren. „Durch die Umwidmung von Maßnahmen aus dem Professorinnenprogramm III konnten schnell zwei neue Maßnahmen ins Leben gerufen werden: Die Möglichkeit der Verlängerung von befristeten Stellen für Nachwuchswissenschaftlerinnen mit Kindergarten- oder Grundschulkindern für einen Zeitraum von ca. 3 Monaten. „Dadurch wurden Doktorandinnen unterstützt, die Kleinkinder betreuen mussten und sich gleichzeitig in der Endphase ihrer Promotion befanden“, weiß Prof. Dr. Mackenstedt.

Die zweite Maßnahme unterstützt Wissenschaftlerinnen mit Kindern, die coronabedingt einen erhöhten digitalen Lehraufwand haben. Sie können von geprüften wissenschaftlichen Hilfskräfte unterstützt werden.

Neu hinzugekommen und bei Mitarbeitenden stark nachgefragt sind – gerade vor dem Hintergrund der Pandemie – Schulungen zu den Themen Home-Office, Mobiles Arbeiten, Führen auf Distanz, Digitale Führung und Digitales Arbeiten. Mit diesem einzigartigen Angebot möchte die Universität die in der Arbeitswelt immer komplexer werdende Digitalisierung nachhaltig gestalten. Gemeinsam mit dem neuen Prorektorat für digitale Transformation soll das Programm künftig ausgefeilt und regelmäßig angeboten werden.


Erfolg zeigt sich im überdurchschnittlich hohen Frauenanteil

Dass diese Maßnahmen erfolgreich sind, zeigt sich unter anderem im überdurchschnittlich hohen Frauenanteil auch in Führungspositionen. Dazu beigetragen hat ebenfalls, dass die Universität Hohenheim eine sehr erfolgreiche aktive Rekrutierung hochqualifizierter Wissenschaftlerinnen in den Berufungsverfahren durchführt, mit dem Ergebnis, dass 2019 der Anteil an Professorinnen zum ersten Mal auf über 30 % anstieg. Damit liegt die Universität Hohenheim deutlich sowohl über dem Bundesdurchschnitt von 24,7 % als auch über dem Landesdurchschnitt von 22,2 %.


HINTERGRUND: audit familiengerechte hochschule

Das audit familiengerechte hochschule der berufundfamilie Service GmbH wurde 1998 von der gemeinnützigen Hertie-Stiftung initiiert. Das Audit erfasst den Status quo der familien- und lebensphasenbewussten Maßnahmen und sorgt mit verbindlichen Zielvereinbarungen dafür, dass Familienbewusstsein in der Institution verankert wird. Nach drei Jahren werden zweimal im Rahmen von Re-Auditierungen personalpolitische Ziele vereinbart. Nach neun Jahren schließt sich das Dialogverfahren an. Nach dessen erfolgreicher Durchführung darf die Hochschule ab der vierten Zertifizierung das Zertifikat dauerhaft weiterführen.

Als erste Universität des Landes Baden-Württemberg bekam die Universität Hohenheim 2004 das Grundzertifikat zum audit familiengerechte hochschule zugesprochen. Damit machte die Hochschulleitung der Universität die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zur Chefsache.

Neben wissenschaftlichem Renommee und Ausstattung erwarten Forscherinnen und Forscher ein Umfeld, in dem auch ihre meist ebenfalls hochqualifizierten Partnerinnen und Partner ihre Karriere verfolgen können. Mit bundesweit einmaligen Angeboten nimmt die Universität Hohenheim hier eine Vorreiterrolle ein. Mehr unter www.uni-hohenheim.de/familiengerecht

Text: Jung / Elsner

Kontakt für Medien:

Prof. Dr. Ute Mackenstedt, Universität Hohenheim, Gleichstellungsbeauftragte
T 0711 459 22275, E Mackenstedt@uni-hohenheim.de


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