Sommersemester 2021:
Uni Hohenheim setzt auf digitale Lehre für verlässliches Studium  [04.02.21]

Senat der Uni Hohenheim beschließt Eckpunkte zum Sommersemester / komplettes Online-Angebot außer Labor-Praktika gibt Planungssicherheit / ergänzende Vor-Ort-Angebote entsprechend der Infektionslage

Der gestrige Senatsbeschluss gibt Studierenden und Lehrenden zumindest Planungssicherheit für das kommende Sommersemester: Die Lehre an der Universität Hohenheim wird im dritten Corona-Semester zu 100 Prozent digital angeboten. Ausnahmen stellen lediglich Labor-Praktika und Prüfungen dar. Sofern es die Infektionslage zulässt, können zusätzlich ergänzende und nicht prüfungsrelevante Angebote vor Ort stattfinden. Das ermöglicht auch Risikogruppen oder internationalen Studierenden ein vollwertiges und verlässliches Studium. Das hat der Senat der Universität Hohenheim in Stuttgart in seiner gestrigen Sitzung einstimmig beschlossen. In seinem Eckpunkte-Papier betont das Gremium auch weiterhin den hohen Qualitätsanspruch an das Lehrangebot – wobei auch die Persönlichkeitsentwicklung nicht auf der Strecke bleiben darf. Eckpunkte-Papier des Senats im Wortlaut: www.uni-hohenheim.de/fileadmin/uni_hohenheim/Aktuelles/Corona-Krise/eckpunkte-sommersemester_2021.pdf


Im Oktober letzten Jahres konnten wenigstens die Erstsemester noch kurz das Studium auf dem schönsten Campus des Landes erleben – dann machte Corona einen Strich durch die Rechnung. Auch die Universität Hohenheim musste von einem Tag auf den nächsten auf fast ausschließlich digitalen Lehrbetrieb umstellen.

„Das ist zwar gut gelungen, war jedoch für Lehrende und Studierende ein Kraftakt und hat ihnen viel Flexibilität abverlangt“, stellt der Rektor der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Stephan Dabbert, heraus. „Vor diesem Hintergrund war uns diesmal eines besonders wichtig: Planungssicherheit. Denn wir möchten, dass sich im Sommersemester alle ganz auf die Inhalte der Lehre konzentrieren können.“

Der Senat der Universität Hohenheim hat daher Eckpunkte erarbeitet, die dies gewährleisten. „Kernstück des Papieres ist, dass die prüfungsrelevanten Lehrinhalte praktisch zu 100 Prozent digital vermittelt werden sollen“, erläutert die Prorektorin für Lehre, Prof. Dr. Korinna Huber.

Eine Ausnahme stellen Labor-Praktika dar, die unter strikten Hygieneauflagen vor Ort stattfinden. „Sie sind für manche Studiengänge elementarer Bestandteil – eine Lebensmittelchemikerin zum Beispiel, die nie einen Versuch im Labor durchgeführt hat, hätte auf dem Arbeitsmarkt später keine Chance.“


Schriftliche Prüfungen finden vor Ort statt – wenn keine anderen Formate möglich sind

Ebenfalls on Campus bleiben Prüfungen. Doch: „Wo immer es möglich ist, stellen die Lehrenden die Prüfungen auf alternative Formate um, die keine Präsenz auf dem Campus erfordern“, so Prof. Dr. Huber. „Bei kleinen Gruppen können beispielsweise Prüfungsgespräche per Videokonferenz durchgeführt werden.“

Schriftliche Fernprüfungen mit Videoaufsicht wird es hingegen nicht geben – aus technischen, rechtlichen und personellen Gründen. Für große Gruppen bleibt daher als Prüfungsformat nur die Klausur in Präsenz on Campus. „Sie finden unter Einhaltung unseres Hygienekonzeptes statt. Unsere Maßnahmen schützen alle auf dem Campus befindlichen Personen bestmöglich vor Ansteckung – sogar falls jemand infiziert sein sollte.“


Ergänzende Präsenzangebote sollen menschliche Begegnungen ermöglichen

Falls sich die Corona-Infektionslage abschwächt und es Lockerungen für einen Präsenzbetrieb gibt, sollen Angebote vor Ort die digitale Lehre ergänzen. Sie werden immer nur zusätzlich zum 100 %-Online-Angebot belegbar sein und es nie ersetzen.

Wichtig seien sie dennoch, sagt Rektor Prof. Dr. Dabbert. Denn: „Ein Studium lebt von menschlichen Begegnungen. Das ist besonders bei Studierenden in den ersten Semestern wichtig. In der Zeit entstehen viele Freundschaften fürs Leben.“


Qualität der Lehre im Fokus – auch digital

Das ist auch bei der digitalen Lehre ein wichtiger Punkt. „Ob Präsenzangebot oder digital: soziale Interaktionen sind notwendig um der Humboldtschen Grundidee der akademischen Lehre weiterhin Rechnung zu tragen“, erläutert Prof. Dr. Huber. „Denn diese Grundidee ist ganzheitlich gedacht, beinhaltet also auch die Persönlichkeitsentwicklung der Studierenden.“

Die Universität Hohenheim greift dafür auf die Erfahrungen des zurückliegenden Jahres zurück. „Wir entwickeln derzeit Qualitätsempfehlungen für interaktive Formate, die fachspezifische und rein soziale Kontakte fördern – und zwar sowohl digital als auch on Campus“, berichtet die Prorektorin. „Das ist wichtig, um Kennenlernen, Netzwerken und gemeinsames Lernen zu unterstützen. Wir stimmen uns dabei mit den Veranstaltungen der Studierendenvertretungen ab, damit sich diese sinnvoll gegenseitig ergänzen.“

„Auch das vor uns liegende Semester wird von der Pandemie geprägt sein“, so Prof. Dr. Dabbert abschließend. „Doch alle Beteiligten haben bereits gezeigt, wie viel Engagement und Kreativität in ihnen steckt. Ich bin daher überzeugt davon, dass auch das Sommersemester ein Erfolg wird.“

Text: Elsner


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