Studium generale:
Boden – Handelsobjekt, Lebensspender, Erinnerungsträger, Heimat  [20.05.15]

Start 21. Mai 2015: Vorträge zur „Ressource Boden“, den Gefahren und Möglichkeiten für Landwirtschaft, Politik und den Menschen

Boden ist viel mehr als nur die Fläche unter unseren Füßen. In der Vortragsreihe des Studium generale der Universität Hohenheim widmen sich im UN-Jahr des Bodens ab dem 21. Mai Experten dem Thema „Die Ressource Boden: Wovon wir leben…MÜSSEN“. Dabei durchleuchten sie in Vorträgen, einer Podiumsdiskussion, einem Geländerundgang und einem multimedialen, choreografierten Vortrag viele unterschiedliche Aspekte: Wie können Wasser- und Bodennutzungskonflikte gelöst werden? Was ist uns der Boden wert? Und welche Geschichten erzählt der eigene Vorgarten eigentlich?

 

Eine neue Runde des Studium generale der Universität Hohenheim startet am Donnerstag, den 21. Mai 2015. An vier weiteren Abenden durchleuchten die vortragenden Experten wesentliche Aspekte zum Thema „Ressource Boden“.

Dass die Vereinten Nationen 2015 zum internationalen Jahr des Bodens erklärt haben ist der Universität ein willkommener Anlass, das vielschichtige Thema Boden aus verschiedenen Perspektiven und in unterschiedlichen Eventformaten zu beackern. Das Fachgebiet Bodenchemie und Pedologie hat das Programm zusammengestellt.

Die Referenten beschränken sich nicht nur auf Vorträge und Theorie. Bei einer Geländebegehung auf der Filderebene, einer choreografierten Begegnung in der Aula der Universität Hohenheim und in der Diskussion mit den Zuhörern selbst, soll der Blick auf die lebenswichtige Ressource geschärft werden.

 

DIE EVENTS DES STUDIUM GENERALE IM ÜBERBLICK

Donnerstag, 21. Mai 2015, 18:00 Uhr, Aula im Schloss Hohenheim
Vortrag:
„Wasser – Menschen – Landwirtschaft“ – Integrative Lösungen für Wasser- und Bodennutzungskonflikte

Die UN Dekade „Water for Life“ hat die gesellschaftliche und ökologische Bedeutung von Wasser im Bewusstsein der Menschen verankert. Wasserknappheit, Zugang zu sanitären Einrichtungen und Trinkwasser, Wasser und Landwirtschaft sind nur einige von vielen Themen, die weltweit diskutiert und bearbeitet werden. Viele Konflikte entstehen um die Ressourcen Wasser und Boden. Beispiele dafür sind die landwirtschaftliche Nutzung oder auch der Biosphärenschutz und die Erosion. Die Anton & Petra Ehrman-Stiftung und die Universität Hohenheim streben an, mit dem Graduiertenkolleg „Wasser – Menschen –Landwirtschaft“ junge Wissenschaftler auszubilden, international anerkannte Forschung zu fördern und nachhaltige Erfolge bei der Entwicklung integrativer Lösungsstrategien für Wassernutzungskonflikte zu erzielen. Der Vortrag von Dr. Marcus Giese, Geschäftsführer des Anton & Petra Ehrmann-Stiftung Graduiertenkollegs der Universität Hohenheim, beleuchtet dessen Themenvielfalt und stellt dabei die Ressourcen Wasser und Boden in den Mittelpunkt. 

 

Donnerstag, 11. Juni 2015, 18:00 Uhr, Aula im Schloss Hohenheim
Multimedialer Vortrag mit kleiner Ausstellung:
BodenLeben: Erkenntniswege ins Innere der Erde

„BodenLeben – Erfahrungsweg ins Innere der Erde“ projektiert ein innovatives Bildungs-, Forschungs- und Gestaltungsmodell, das eine weitgehend unbekannte Dimension des Lebens begreifbar machen möchte. Dabei geht es um eine Grundhaltung, die auf einem Zusammenwirken von Menschen, Tieren, Pflanzen und Boden beruht. Wie eine solche Haltung entsteht, wie die Grundwerte einer Bodenkultur auch für kommende Generationen erfahrbar werden und wie das Zusammenleben zwischen Menschen, Tieren, Pflanzen und Boden zum allseitigen Nutzen mit Kopf, Herz und Hand erforscht werden kann, zeigt der Multimediale Vortrag von Beatrice Voigt, einer freien Kuratorin, Konzeptkünstlerin und Kulturmanagerin, Kunst- und Kulturprojekte aus München.

Der Vortrag wird durch eine kleine Ausstellung mit Exponaten begleitet, die den Boden in seiner Vielfalt sicht- und hörbar machen. Bodenmonolithe und ein Bodenporenmodell zeigen sich mit kleiner Boden-Suite und Podsolmusik.

 

Donnerstag, 25. Juni 2015, 18:00 Uhr, Katharinasaal im Euro-Forum
Podiums- und Publikumsdiskussion:
Was ist uns der Boden wert?

Boden ist nicht nur ein Natur- sondern auch ein Handelsobjekt. In der Podiums- und Publikumsdiskussion sprechen Dr. Jürgen Fechter vom Kompetenz Center Energie, Wasser und Landwirtschaft der KFW Entwicklungsbank, Prof. Dr. Enno Bahrs, Leiter des Fachgebiets Landwirtschaftliche Betriebslehre der Universität Hohenheim und PD Dr. Ludger Herrmann, Akademischer Oberrat am Institut für Bodenkunde und Standortslehre der Universität Hohenheim, über den ökonomischen, politischen und lebenserhaltenden Wert der Ressource Boden. Das Publikum ist im Anschluss eingeladen mitzudiskutieren.

 

Donnerstag, 16. Juli 2015, 18:00 Uhr, Aula im Schloss Hohenheim
Vortrag:
Was unser Vorgarten für Geschichten erzählt – 20.000 Jahre Natur- und Kulturgeschichte in Baden-Württemberg

Schmidener Feld und Filder sind fruchtbare Gebiete, die hohe Erträge bei Holz, Mais, Weizen, Gemüse und Obst erwirtschaften. Das wusste auch schon vor 20 000 Jahre eine Großfamilie von Mammutjägern, die an den warmen Quellen von Bad Cannstatt siedelte. Deren Reste wie vieles Spätere fand man am Seelberg im Löss. Doch allein heute wird etwa 50 % der Fläche Stuttgarts nicht mehr zur Pflanzenproduktion genutzt. Der Mensch hat die Landschaft und damit hauptsächlich die Böden verändert. In seinem Vortrag berichtet Prof. Dr. Karl Stahr, ehemals am Fachgebiet Bodenchemie und Pedologie der Universität Hohenheim und jetzt im Ruhestand, über die Kältesteppe, die Waldzeit, die jungsteinzeitliche Revolution, die Metallzeit, den Einmarsch der Römer, die staufische Blütezeit, den Aufstieg der württembergischen Herzöge zu Königen und die Entwicklung vom Stutengarten bis Stuttgart 21. Dabei zeigt er, wie sich parallel zu den Entwicklungsschritten auch die Böden veränderten. Nur eines blieb immer gleich: Böden dokumentieren alles.

 

Donnerstag, 23. Juli 2015, 18:00 Uhr, Treffpunkt Euro-Forum der Universität Hohenheim
Geländerundgang mit Exponaten:
Der Boden unter unseren Füßen: der etwas andere Spaziergang

Der Boden, so Prof. Dr. Thilo Rennert, Leiter des Fachgebiets Bodenchemie mit Pedologie der Universität Hohenheim, und PD. Dr. Ludger Herrmann, ist die „Haut der Erde“ und hat vielfältige Funktionen für das Leben auf der Erde. Beim Geländerundgang wird eine Einführung in die Landschaftsgeschichte der Filderebene gegeben und auf dieser Basis erklärt, welche Funktionen Böden in welchen Landschaftsteilen haben. Mit den Teilnehmern wird anhand realer Böden und verschiedener Objekte diskutiert, welchen Wert Böden für jedes einzelne Lebewesen haben.

 

Weitere Informationen zu den öffentlichen Vorträgen und die Programmübersicht auch unter www.uni-hohenheim.de/studium-generale

Text: C. Schmid / Klebs

Kontakt für Medien:

Johanna Lembens-Schiel, Universität Hohenheim, Hochschulkommunikation/Marketing, Tel.: 0711/459-23880, E-Mail: studiumgenerale@verwaltung.uni-hohenheim.de


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