WM-Studie der Universität Hohenheim:
Deutsche halten Politiker-Reisen zu Vorgruppenspielen für überflüssig  [18.06.14]

Besuche von Angela Merkel und Joachim Gauck beim Finale werden hingegen als sinnvoll eingestuft / Besuche von Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Innenminister Thomas de Maizìere werden auch beim Finale kritisch gesehen

71 Prozent der Deutschen halten es für völlig überflüssig, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Vorrundenauftakt in Brasilien dabei war. Auch die Absicht anderer Politiker, wie des Innenministers Thomas de Maizière, sehen die Deutschen eher kritisch. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie von Prof. Dr. Markus Voeth, Inhaber des Lehrstuhls für Marketing I der Universität Hohenheim. Ausführliche Details unter www.wm-studie.de

Wie ganz Deutschland jubelte auch Bundeskanzlerin und Fußballfan Angela Merkel beim 4:0 Sieg der deutschen Elf gegen Portugal. Noch kurz ein Selfie mit Lukas Podolski in der Spielerkabine, dann konnte sich Bundeskanzlerin Merkel wieder ihrem politischen Tagewerk widmen.

Doch gerade einmal 5 Prozent der Deutschen halten den Besuch der Bundeskanzlerin bei den Vorgruppenspielen der WM für sinnvoll. 71 Prozent der 929 Befragten einer Studie der Universität Hohenheim bewerteten einen Besuch der Bundeskanzlerin hingegen als völlig überflüssig.

Noch weniger akzeptiert werden WM-Besuche von Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Innenminister Thomas de Maizière: 74 Prozent halten einen Besuch von Vorrundenspielen durch den Außenminister für sinnlos, bei de Maiziére sind es sogar 84 Prozent.

 

Merkel und Gauck beim Finale erwünscht

Anders sieht es da beim möglichen Final-Spiel der Weltmeisterschaft aus, so Prof. Dr. Markus Voeth, Leiter der Studie und Inhaber des Lehrstuhls für Marketing I der Universität Hohenheim: „74 Prozent der Befragten finden es sinnvoll, wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel bei dem Spiel anwesend ist – sofern die deutsche Mannschaft das Finale erreicht. Und auch der Bundespräsident ist nach Auffassung der Mehrzahl der Deutschen (62 Prozent) ein gewünschter politischer Unterstützer der deutschen Nationalelf in einem möglichen Finale.“

Auch bei Steinmeier kommt beim Finale ein Besuch aus Sicht der Deutschen in Frage: 49 Prozent stufen die Anwesenheit von Steinmeier als sinnvoll ein, weitere 33 Prozent finden einen solchen Besuch zumindest vertretbar. Hingegen sind sich die Deutschen beim Finale bei Innenminister de Maizière nicht einig. 34 Prozent stufen einen Finalbesuch als sinnvoll ein, 35 Prozent stufen diesen als vertretbar ein und 31 Prozent halten einen solchen Besuch für überflüssig.

„Dass der Bundesinnenminister der für Sport zuständige Fachminister ist, macht es aus Sicht der Mehrheit der Befragten nicht erforderlich, die deutsche Nationalmannschaft bei einem möglichen Finale zu unterstützen. Das sehen die Menschen eher als Aufgabe von Bundeskanzlerin und Bundespräsident“, so Prof. Dr. Voeth.

 

Hintergrund:
Langzeit-Fußballstudie zur FIFA Fußball-WM


Seit Beginn der Vorbereitungen zur Fußball-WM 2006 in Deutschland im Jahr 2000 begleitet der Lehrstuhl für Marketing I der Universität Hohenheim von Prof. Dr. Markus Voeth die FIFA Fußballweltmeisterschaften durch regelmäßige Bevölkerungsbefragungen. Schwerpunkte der Befragung sind Themen wie Begeisterung, Pläne und Fanverhalten der Bevölkerung, ergänzt durch wechselnde Sonderschwerpunkte. Einzel- und Langzeitstudien sollen einerseits Stimmungsindikator, andererseits auch konstruktiver Beitrag für eine erfolgreiche Organisation sein.

Text: C. Schmid / Lembens-Schiel

Kontakt für Medien:

Prof. Dr. Markus Voeth, Institut für Betriebswirtschaftslehre, Lehrstuhl für Marketing I
Tel.: 0711/459-22925, E-Mail: marketing@uni-hohenheim.de


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