Was das Netz bewegt:
Projektverbund entwickelt neue Methoden zur Social-Media-Analyse  [04.05.12]

Ziel: Automatische Inhaltsanalyse und Untersuchung von Netzwerken / Neuer BMBF-Projektverbunds über „Social Media“ startet mit Universität Hohenheim

Bürgerproteste im Netz, der Aufstieg der Piratenpartei oder die Rolle von Facebook und Twitter im "Arabischen Frühling": Politische Kommunikation verläuft im Internet anders als in den klassischen Massenmedien. Wie sich Themen im weltweiten Netz verbreiten und wie dort Meinungsbildung entsteht, darüber weiß die Wissenschaft bislang noch wenig. Denn zu einer Analyse der Internetöffentlichkeit fehlen bislang geeignete methodische Instrumente. Ein neues Forschungsprojekt soll diese Instrumente nun entwickeln. Beteiligt sind Forscher der Universitäten Münster, München, Potsdam und Hohenheim. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt für das Verbundprojekt "Analyse von Diskursen in Social Media" bis 2015 eine Fördersumme von 800.000 Euro bereit.

Mit der Netzöffentlichkeit verbinden sich viele Hoffnungen und Befürchtungen. Vor allem Social Media wie Facebook, Twitter, YouTube und Weblogs werfen Fragen auf: Gewinnen damit Bürger mehr Einfluss auf demokratische Prozesse? Oder bleibt die Meinungsmacht in der Hand weniger großer Anbieter? Und wie beeinflusst das Umfeld die Qualität der politischen Diskussionen? Um solche Fragen künftig besser beantworten zu können, sollen im Projektverbund neue Methoden interdisziplinär entwickelt werden. Deshalb sind Wirtschaftsinformatik, Computerlinguistik und Kommunikationswissenschaft involviert.

Das vorrangige Ziel besteht darin, die inhaltsanalytische Auswertung zu automatisieren, um die für das Internet typischen großen Textmengen bewältigen zu können. Die Beiträge zu ausgewählten Themen sollen identifiziert, gespeichert sowie nach inhaltlichen und formalen Gesichtspunkten ausgewertet werden. Auch die Netzwerke zwischen den Beiträgen sollen erfasst und analysiert werden, damit die Verbreitungswege und der Einfluss einzelner Netzwerkknoten nachvollziehbar werden

 

Text: Klebs

Kontakt für Medien:

Prof. Dr. Thorsten Quandt,
Fg. Kommunikationswissenschaft, insb. interaktive Medien- und Onlinekommunikation, Tel.: 0711 459-24471, thorsten.quandt@uni-hohenheim.de


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