„Eat In“ an der Universität Hohenheim:
Studierende thematisieren Nahrungsmittel-Verschwendung  [10.11.11]

11. Nov., 12:00 Uhr: Studierendengruppe „Fresh“ lädt zu Tisch im Biogebäude

Parallel zum World Food Day Colloquium am kommenden Freitag organisiert „Fresh“ ein „Eat In“ auf dem Campus der Universität Hohenheim. Verkocht und gegen Spende abgegeben werden einwandfreie Nahrungsmittel, die wegen optischer Mängel andernfalls als Tierfutter verwendet oder in den Müll geworfen worden wären.

Mit einem „Eat In“ will „Fresh“ ein Zeichen setzen. Für einen verantwortlicheren Umgang mit Nahrungsmitteln und Ressourcen. Für eine Aufwertung des Essens an sich. Regional und saisonal soll das Essen sein, deshalb tischen die Nahrungs-Aktivisten ab 12:00 Uhr im Biologie-Gebäude Kürbis-Kartoffelsuppe, Krautsalat und Rote-Beete-Salat auf. Um keinen Müll zu produzieren, ist auch das Geschirr essbar. „Wir backen vorher noch Pita-Suppenschüsseln“, erklärt „Fresh“-Mitbegründerin Dusha Manonaram.

Die Zutaten stammen nicht aus dem Supermarkt, sondern von umliegenden Demeter-Höfen, der Versuchsstation Ihinger Hof der Universität und aus dem Studentengarten auf dem Campus. Nach dem Motto „Teller statt Tonne“ wandert in den Topf, was nicht in den Handel gelangen würde: Einwandfreie Lebensmittel, die schlicht nicht den gängigen Normen entsprechen und deswegen im Verkauf keine Chance hätten. „Wir nehmen dann diese krummen Karotten und verkochen sie halt“, sagt Dusha Manonaram.

 

Spende für Wasser-Projekt im Senegal

Wer möchte, kann auch selbst zum Erfolg des Eat In beitragen. „Wir laden dazu ein, dass jeder, der kommt, Essen mitbringt“, sagt Manuel Hilscher, der schon seit der „Fresh“-Gründung 2008 dabei ist. Essen, das kulturelle Bezüge aufzeigt oder auch einfach nur das jeweilige Lieblingsgericht. Dafür bietet das „Eat In“ einen Platz „wo man sich dem Essen widmen kann, das jemandem etwas bedeutet.“

Nachhaltig sollen auch die Spenden wirken, die beim „Eat In“ hereinkommen. Mit dem Geld wird ein Wasser-Pipeline-Projekt im Senegal unterstützt.

 

Zentrales Anliegen: verantwortlicher Umgang mit Ressourcen

Seit 2008 bemühen sich die Nahrungsmittel-Aktivisten, ihre Kommilitonen für die sozialen, kulturellen und ökologischen Zusammenhänge bei der Lebensmittel-Versorgung zu sensibilisieren. Um ihr Anliegen an der Uni publik zu machen, veranstaltet „Fresh“ Filmabende, baut Gemüse in einem Garten oder in umgebauten Einkaufswägen, sogenannten „Veggie-Trolleys“ auf dem Campus an und entwickelt eigene Lehrveranstaltungen zu Nahrungsmittel-Ethik.

Lebensmitteln ökonomisch, sozial und kulturell wieder ihren Wert zurückzugeben, ist ein zentrales Anliegen der Gruppe. „Es geht darum, dass wir effizient mit unseren Ressourcen umgehen. Die sind begrenzt und wir verbrauchen trotzdem mehr, als wir haben und müssten“ so Manuel Hilscher.

Text: Mayer / Klebs


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