Frauenanteil liegt über dem Bundesdurchschnitt  [13.07.11]

Gleichstellungsbeauftragte der Universität Hohenheim präsentiert Jahresbericht 2010

Der Anteil der weiblichen Studierenden, Promovierten und Habilitierten liegt in Hohenheim über dem Bundesdurchschnitt. Die selbst gesteckten ehrgeizigen Ziele zur Frauenförderung hat die Universität unter den wissenschaftlich Beschäftigten aber noch nicht überall erreicht.

Mehr als die Hälfte der Studierenden in Hohenheim sind Frauen (56 %). Besonders viele Studentinnen gibt es an der naturwissenschafltichen Fakultät, wo schon fast vier von fünf Studierenden (77 %) weiblich sind. Damit liegt der Anteil an Studentinnen deutlich über dem Durchschnitt der baden-württembergischen Universitäten (47 %) und übertrifft auch den Bundesdurchschnitt (52 %).

48 % aller Doktorarbeiten wurden 2010 in Hohenheim von Frauen geschrieben. Damit liegt der Frauenanteil bei den Promotionen so hoch wie noch nie zuvor (Vorjahr 37 %) und übertrifft auch die Vergleichswerte im Bund und im Land (jeweils 44 %). Besonders viele Frauen qualifizierten sich außerdem für eine Professorinnenkarriere: Unter den zehn Habilitierten im Jahr 2010 waren sieben Frauen.

„Diese Entwicklung zeigt, dass sich immer mehr Frauen für eine Karriere in der Wissenschaft qualifizieren,“ erläutert Prof. Dr. Ute Mackenstedt, Gleichstellungsbeauftragte der Universität.

 

Anspruch und Wirklichkeit: Halbzeitbilanz für die Gleichstellungspolitik

In ihrem Jahresbericht für den Senat zieht die Gleichstellungsbeauftragte eine erste Bilanz der Frauenförderung in Hohenheim. Denn 2009 hat der Universitätsrat einen Gleichstellungsförderplan verabschiedet.

Darin sind konkrete Ziele und Quoten verankert, die die Uni bis Ende 2011 erreicht haben will. „Der nun vorliegende Jahresbericht 2010 erfasst die ersten Entwicklungen, die sich auf Grund des Gleichstellungsplans ergeben haben“, erklärt Mackenstedt.

Obwohl überdurchschnittlich viele Frauen in Hohenheim akademische Abschlüsse erreichen, sind sie unter den wissenschaftlich Beschäftigten noch nicht angemessen vertreten. „Insbesondere die Zeit nach der Promotion und die Entscheidung für eine weitere wissenschaftliche Karriere ist kritisch, da in dieser Zeit auch Entscheidungen hinsichtlich einer Familiengründung getroffen werden,“ erläutert Mackenstedt und betont: „Die hohe Anzahl an habilitierten Wissenschaftlerinnen im Jahr 2010 darf nicht überinterpretiert werden, denn nach wie vor verlieren wir hier sehr viele hochkompetente Frauen.“

Im akademischen Mittelbau (unter den akademischen Lehrenden und Forschenden, die keine Professur innehaben) liegt der Frauenanteil bei 43% und ist damit im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken (46 %). Damit liegt Hohenheim zwar immer noch über dem baden-württembergischen Durchschnitt von 32 %. Erklärtes Ziel der Hochschule ist es jedoch, bis Ende nächsten Jahres den Anteil der Frauen im akademischen Mittelbau auf 50 % auszubauen.

 

Hohenheimer Rekord bei Professuren

Unter den Professoren ist der Frauenanteil 2010 zwar angestiegen und liegt mit 12 % so hoch wie noch nie zuvor. (Vorjahr 10 %). Trotz der Steigerung konnte Hohenheim damit noch nicht ganz zum Landesdurchschnitt von 15 % (Bund 18 %) aufschließen. Dennoch hat sich Hohenheim ein ehrgeiziges Ziel gesteckt. Bis 2020 soll jeder fünfte Lehrstuhl von einer Frau besetzt sein.

 

Aktive Rekrutierung

Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Universität konkrete Maßnahmen ergriffen: Bei der Neubesetzung von Lehrstühlen recherchiert die Universität in Datenbanken und fordert hoch qualifizierte Wissenschaftlerinnen aktiv zur Bewerbung auf.

 

Text: Duffner / Klebs

Kontakt für Medien:

Rotraud Konca, Gleichstellungsreferentin, Tel.: 0711/459-23478, E-Mail: Rotraud.Konca@uni-hohenheim.de


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