Whistleblowing zwischen Zivilcourage und Denunziantentum: Eine Frame-Analyse zur Berichterstattung über Whistelblowing in deutschen und schweizerischen Printmedien.
- Publikations-Art
- Vortrag
- Autoren
- Vögele, Catharina & Baudermann, Lisa
- Erscheinungsjahr
- 2016
- Tagungsname
- 61. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
- Tagungsort
- Leipzig
- Tagungsdatum
- 30.03 - 01.04.2016
Die Studie analysiert das Framing von Whistleblowing in ausgewählten deutschen und schweizerischen wöchentlich erscheinenden Printmedien in den Jahren 2010 bis 2014. Dabei wird die Berichterstattung über Whistleblowing im Allgemeinen und über alle in den Untersuchungszeitraum fallende spezielle Whistleblowing-Fälle untersucht. Auf Grundlage einer quantitativen Inhaltsanalyse werden Frames in der Berichterstattung sowie mögliche Einflussfaktoren auf die Frame-Verwendung identifiziert.
Mithilfe einer hierarchischen Clusteranalyse werden drei für die Berichterstattung über Whistleblowing typische Frames extrahiert. Der Zivilcourage-Frame rückt vor allem das selbstlose und dem Allgemeinwohl dienende Verhalten des Whistleblowers in den Vordergrund. Der Eigennützigkeits-Frame betont, dass sich Whistleblower und vor allem ihre Unterstützer an ihrem Verhalten bereichern. Der Missstände-Frame nimmt die Geheimnishüter und durch sie verursachte oder bewusst verschwiegene Missstände in den Fokus. In der Frame-Verwendung zeigen sich leichte Unterschiede in Abhängigkeit des Landes (Deutschland vs. Schweiz), der Medienorganisation und der Quelle der Veröffentlichung (Massenmedien, Whistleblowing-Plattform, öffentliche Institution) des jeweiligen Whistleblowing-Falls.