Zoologie-Blog

„ich [verstehe] die Aufregung um diesen Kurs nicht ganz“  []

Ich finde es gut, dass man sich gerade als angehender Biologe oder zum Beispiel als Vegetarier über Tierwohl und Tierethik Gedanken macht, und ich denke es ist auch wichtig, sich mit den Bedenken junger Menschen auseinanderzusetzen.

Die bereits toten, männlichen Küken stammen aus einer Legehennen-Zucht.


Trotzdem war ich erstaunt, dass sich unser Dozent in der Einführungsstunde so ausführlich dafür rechtfertigte, woher die Tiere stammen und wie sie getötet werden.

Ich persönlich hatte es als selbstverständlich angesehen, dass die wenigen Tiere, die wir verwenden, weder aus der Natur gefangen noch extra gezüchtet oder gar grausam geschlachtet werden. Das versteht sich schon aus praktischen Gründen.

Im Gegensatz dazu konsumieren so viele Studenten in unserem Kurs Fleisch, Eier, Milch und andere Tierprodukte. Dafür werden massenweise gesunde Kälber, Küken, Lämmer, etc. geschlachtet und das nicht immer unter ethisch "guten" Bedingungen.

In Anbetracht der Tatsache, dass durch die Konsum- und Wegwerfgesellschaft, in der wir leben, so viel Natur zerstört wird und Pflanzen, Tiere und Menschen oft unnötig belastet werden, verstehe ich die Aufregung um diesen Kurs nicht ganz.

Zumal ich den Lernwert der Übung hoch schätze. Sowohl, weil sich das anatomische Wissen einfach besser einprägt, als auch weil es fraglos eine der ursprünglichsten Praktiken der wissenschaftlichen Arbeit eines Biologen ist. Für jeden unter uns, der sich weiterhin wissenschaftlich mit Biologie beschäftigen möchte, ist es vermutlich unumgänglich, das Sezieren einigermaßen zu beherrschen.

Ich persönlich empfinde den Kurs also nicht nur als wenig bedenklich, sondern sogar als notwendig.

Ellen, 1. Fachsemester, Biologie Bachelor

Die Beiträge beinhalten die persönlichen und individuellen Meinungen von Studierenden und Betreuern. Sie spiegeln nicht zwingend die Meinung der Universität Hohenheim wider.

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