Zoologie-Blog

„einfach dankbar, dass ich die Chance bekommen habe“  []

„Du siehst ein totes Tier vor dir liegen, und bekommst die Anweisung Schere und Pinzette in die Hand zu nehmen, und loszulegen, also zu präparieren.“ Jeder, der nicht an dem Kurs teilnimmt, wird wohl zuerst daran denken, dass dieses Lebewesen vor einigen Stunden noch lebendig war, sich vielleicht sogar noch in der Natur befunden hat und man so etwas doch nicht machen kann. Das sei doch Verschwendung. Jeder bekommt ein unschönes Bild im Kopf.

Die afrikanischen Krallenfrösche stammen aus der Laborzucht der Universität Hohenheim. Für den Kurs wurden die alten oder erkrankten Tiere ausgesucht und getötet.


Ja, man neigt als Außenstehender sogar dazu, sich die verschiedensten Szenarien vorzustellen. Woher ich das weiß? Natürlich rede ich in meinem Umfeld über mein Studium, und sehe die Gesichtsausdrücke, wenn ich die Frage zu dem Kurs „Bau und Funktion der Tiere“ näher beantworten soll.

Meine persönliche Meinung:

Man sollte erst ein Urteil fällen, wenn man diesen Kurs besucht hat, und sich einfach mal überraschen lassen. Für mich ist dieser Kurs sehr spannend und interessant. Ich werde mich mein Leben lang an die erste Stunde erinnern, als der Regenwurm vor uns lag und wir ihn sezernieren sollten.

Natürlich war auch mein erster Gedanke, kann ich das und will ich das überhaupt? Vielleicht war der erste Schnitt etwas unangenehm, sogar eklig. Aber nach dem ersten Schritt war das Interesse, dieses Lebewesen von innen zu betrachten, viel größer als alle anderen Gedanken. Man fragte sich eben, wie funktioniert dieser Organismus. Es dominierte, und vielleicht gewöhnte man sich sogar daran.

Viele würden nun argumentieren, dass es doch Lehrbücher gibt mit vielen Bildern. Das stimmt. Aber die eigene Erfahrung ist nun mal die Beste.

D.h. nicht, dass man jedes beliebige Tier aufschneiden soll. Ich finde es gut, dass die Menschen, die diesen Kurs leiten und uns etwas beibringen wollen, darauf achten, uns nicht jedes x-beliebige Tier vor die Nase zu legen. Nein, man achtet darauf, nicht verschwenderisch zu handeln. Und das finde ich persönlich sehr wichtig heutzutage. Die Regenwürmer, oder die Fische, wären weiter verkauft worden. Die Regenwürmer zum Angeln, die Fische für den Verzehr.

Ich hoffe, dass ich noch viele weitere Eindrücke sammeln kann und bin einfach dankbar, dass ich die Chance bekommen habe, an diesem Kurs teilzunehmen.

Jeanette, 3. Fachsemester, Biologie Lehramt

Die Beiträge beinhalten die persönlichen und individuellen Meinungen von Studierenden und Betreuern. Sie spiegeln nicht zwingend die Meinung der Universität Hohenheim wider.

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