Wohnungsengpass zum Semesterstart

AStA sucht Notunterkünfte für Studierende  [21.08.19]

Zum Semesterstart stehen viele Studierende noch ohne Bleibe da. Bild: Uni Hohenheim / AStA

Vor dem Start des neuen Semesters beginnt für viele Studierende wieder die nervenaufreibende Suche nach einem Zimmer. Nicht wenige stehen in den ersten Vorlesungswochen noch ohne Bleibe da und sind deshalb auf eine vorrübergehende Notunterkunft angewiesen. Die Verfasste Studierendenschaft rief deshalb die Aktion „WG hilft!“ ins Leben. Für einen begrenzten Zeitraum von 1-3 Wochen kann man dabei ein freies Zimmer, eine Schlaf-Couch oder eine Gästemattratze als Notunterkunft anbieten. Der AStA vermittelt. Aufgrund der hohen Nachfrage hoffen die Studierenden, neben studentischen Wohngemeinschaften auch auf hilfsbereite Uni-Mitarbeiter und Anwohner.


Im bundesweiten Anspannungsindex für den studentischen Wohnmarkt, den das Moses Mendelssohn Institut regelmäßig ermittelt, belegte Stuttgart in den letzten Jahren den dritten Platz hinter München und Hamburg.

Das neue Wohnheim, das Anfang des Jahres in der Egilolfstraße eingeweiht wurde, schafft für Hohenheimer Studierende eine leichte Entspannung. Trotzdem sind die Wartelisten in den Wohnheimen zum Semesterauftakt nach wie vor lang. Auf 557 freie Plätze haben sich bislang 1041 Bewerberinnen und Bewerber gemeldet.

Die Zahlen sind vorläufig, da die Prüfung der Wohnberechtigung noch aussteht und bis zu den Vorlesungen in der Regel noch Interessenten abspringen. Dennoch ist klar: Die Lage für wohnungssuchende Studierende ist mehr als angespannt.

Die Uni Hohenheim appelliert deshalb an Vermieter aus der Region, freistehende Zimmer an Studierende zu vermieten und auf der kostenlosen Online-Wohnungsbörse der Universität zu inserieren.

AStA organisiert Notunterkünfte für Studierende

Doch auch wer nur vorrübergehenden einen Schlafplatz bereitstellen kann, helfe Studierenden bereits enorm weiter, betont die Studierendenvertretung. Denn jedes Jahr benötigen etliche Studierende zum Start der Vorlesungen für einige Wochen ein Übergangsquartier.

„Zwei Gruppen von Studierenden sind von diesem Problem besonders betroffen“, weiß Andrea Bauer vom AStA. „Erstsemester, die erst spät zugelassen wurden und deshalb noch nicht ausreichend Zeit hatten, ein Zimmer zu suchen, und internationale Studierende, deren Mietvertrag im Wohnheim ausgelaufen ist.“

Das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim stellt zum Semesterbeginn 10-15 Feldbetten in Gemeinschaftsräumen von Wohnheimen bereit. Aus Sicht der Verfassten Studierendenschaft soll das jedoch eine absolute Notlösung bleiben. Deshalb rief der AStA vor zwei Jahren die Aktion „WG hilft!“ ins Leben.

Studierendenvertretung hofft auch auf hilfsbereite Anwohner und Beschäftigte

Wer Studierenden ohne Zimmer helfen möchte, kann auf der Website der Verfassten Studierendenschaft für ein bis drei Wochen einen Schlafplatz als Notunterkunft anbieten.

„Ideal ist ein freies WG- bzw. Gäste-Zimmer. Aber auch eine Schlaf-Couch im Wohnzimmer oder eine Gäste-Mattratze sind geeignet. Viele studentische Wohngemeinschaften und auch einige Uni-Mitarbeiter haben sich in den letzten zwei Jahren bereits solidarisch gezeigt. Dennoch gibt es regelmäßig deutlich mehr Nachfragen als Plätze. Wir hoffen deshalb, dass wir vielleicht auch den einen oder anderen hilfsbereite Anwohner für die Aktion gewinnen können“, erklärt Andrea Bauer.

Neben Zeitpunkt und Dauer des Übernachtungsangebots kann auf der Website u.a. angegeben werden, welche Sprachen in der Wohnung gesprochen werden. Das soll helfen, auch für internationale Studierende eine möglichst passende Unterkunft zu finden. Die Studierendenvertretung übernimmt die Vermittlung. Die meisten Notunterkünfte werden in den Monaten Oktober und November benötigt.

Text: Leonhardmair

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