Energiekrise / Ukraine-Krieg
Solidarität durch Energiesparen [01.04.22]

Foto: Bildagentur PantherMedia / LCalek
Gute Gründe fürs Energiesparen gab es schon immer. Doch nie war es dringender als jetzt. Das liegt nicht nur an der Preisexplosion, die auch die Uni Hohenheim vor Herausforderungen stellt. Da Engpässe in Zukunft nicht ausgeschlossen sind hat die Bundesregierung für die Gasversorgung die sogenannte „Frühwarnstufe“ ausgerufen. Energiesparen ist zugleich ein Akt der Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung: Denn jede gesparte Kilowattstunde Gas hilft, schneller von russischen Lieferungen unabhängiger zu werden – und somit die Kriegskasse Putins nicht weiter aufzubessern. Dazu können Beschäftigte der Uni Hohenheim auch am Arbeitsplatz aktiv beitragen.
„Unseren Strom beziehen wir zum Großteil aus regenerativen Quellen“, sagt Sabrina Gärtner, Energiemanagerin der Uni Hohenheim. „Im Hinblick auf die aktuelle Energiekrise ist vor allem der Gasverbrauch interessant“.
Die Uni verwendet Erdgas, um im Heizwerk Wärme zu erzeugen, die anschließend über Wärmenetze auf dem Campus verteilt wird. Im Jahr 2020 lag der Wärmeverbrauch bei etwa 45.700 Megawattstunden. Zum Vergleich: Ein Zwei-Personen-Haushalt verbraucht durchschnittlich etwa 3,5 Megawattstunden im Jahr für Wärme.
„Durch einen bewussteren Umgang mit Wärme könnte die Uni bis zu 9 Prozent an Energie einsparen“, schätzt Sabrina Gärtner. „Dazu können alle Beschäftigten beitragen.“
Tipps zum Energiesparen am Arbeitsplatz
„Am Arbeitsplatz gilt im Endeffekt dasselbe wie zu Hause“, sagt Sabrina Gärtner. Dabei ginge es nicht darum, sich einzuschränken – sondern gezielter auf den Energieverbrauch zu achten.
Dafür gibt die Energiemanagerin konkrete Tipps:
- Räume angemessen beheizen
Raumtemperatur 20°C entspricht Thermostatventil-Stellung 3
Nachts und am Wochenende: Ventilstellung 1 - 2
Nebenräume: Stellung 0,5 bzw. Frostsicherung (*)
Ein Grad Temperaturerhöhung kostet 6 % mehr Energie - Richtiges Lüften: Heizung aus, Fenster auf, am besten Quer- und Stoßlüften
- Richtiges Heizen: Heizung auf, Fenster zu, kein Kipp!
- Heizkörper nicht zustellen und nicht bedecken
Bewusstsein für Energieverbrauch langfristig verankern
Im Alltag kann das Bewusstsein für den Energieverbrauch schnell in den Hintergrund geraten – besonders, wenn man nur unregelmäßig im Büro ist. Hier kann es helfen, sich selbst kleine Erinnerungen einzurichten – sei es eine Erinnerung im Kalender, ein Flyer an der Pinnwand oder ein Aufkleber an der Bürotür.
Sabrina Gärtner wirbt außerdem für einen Online-Vortrag im F.I.T. Weiterbildungsprogramm der Universität zum Thema Energiesparen am Arbeitsplatz am 12. April 2022: „Der Vortrag ist lebendig und anschaulich gestaltet. Er bietet Information, Verhaltensüberprüfung und Motivation für alle Mitarbeiter:innen“. Anmeldungen sind bis zum 8. April 2022 möglich.
Text: Hagenau/Leonhardmair