Nachhaltig, resilient & wettbewerbsfähig:
Strategien von Genossenschaften im Agrar- & Ernährungssektor  [01.03.24]

Studie der Universität Hohenheim bewertet die Bedeutung von Genossenschaften für die Zukunft der Wertschöpfungsketten im Agrar- und Ernährungssektor

Innovationsfreude & Bereitschaft zur Veränderung: Auch Genossenschaften müssen die veränderten Anforderungen und Erwartungen von Landwirtschaft und Gesellschaft erkennen und auf diese reagieren. Um diesen Herausforderungen der Zukunft mit Lösungen entgegentreten zu können, veröffentlichte nun das Fachgebiet Agrarmärkte der Universität Hohenheim in Stuttgart die Studie „Welche Strategien sichern Nachhaltigkeit, Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit? Bedeutung baden-württembergischer Genossenschaften für die Zukunft der Wertschöpfungsketten im Agrar- und Ernährungssektor“ unter der Leitung von Prof. Dr. Sebastian Hess. Initiiert wurde die Studie vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR).


Pressemitteilung des Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (28.02.2024)


„Die genossenschaftliche Idee ist heute nach wie vor brandaktuell und von enormer Bedeutung für die Landwirtinnen und Landwirte in Baden-Württemberg! Raiffeisens Name steht für eine Wirtschafts- und Gesellschaftsform, die auf Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung basiert und auf einem Wirtschaften nach der Devise: Was dem Einzelnen nicht möglich ist, dass vermögen viele. Ihre Bündelungs- und Steuerungsfunktion innerhalb der Wertschöpfungskette ist, gerade im Hinblick auf die überwiegend kleinbetrieblichen Agrarstrukturen in Baden-Württemberg und die starke Dominanz des Lebensmitteleinzelhandels (LEH), unverzichtbar“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, am 28. Februar 2024 in Stuttgart.

Auch Genossenschaften spüren die strukturellen Veränderungen in der Landwirtschaft sowie die sich ändernden Rahmenbedingungen und gesellschaftlichen Erwartungen an eine nachhaltige, dem Tierwohl, der Umwelt und dem Klima dienliche und möglichst in regionalen Kreisläufen wirtschaftende Landwirtschaft. „Diese bringen zahlreiche Herausforderungen mit sich, denen die Genossenschaften mit Lösungsansätzen und Handlungsoptionen entgegentreten müssen“, betonte Minister Hauk.

Studie zur Bedeutung von Genossenschaften

Deshalb hat das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz eine Studie mit dem Titel „Bedeutung baden-württembergischer Genossenschaften für die Zukunft der Wertschöpfungsketten im Agrar- und Ernährungssektor – Welche Strategien sichern Nachhaltigkeit, Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit?“ beim Institut für Agrarpolitik und Landwirtschaftliche Marktlehre der Universität Hohenheim unter der Leitung von Prof. Dr. Sebastian Hess initiiert.

Ergebnisse der Studie (PDF) zeigen, dass genossenschaftliche Zusammenarbeit tatsächlich viele Probleme lösen und Herausforderungen bewältigen kann. „Diese Vorteile sind aber kein Selbstläufer: Als Erfolgsfaktoren für Genossenschaften im Agrar- und Ernährungssektor haben wir vor allem ein innovationsfreudiges Bewusstsein bei Geschäftsführungen und Mitgliedern, Bereitschaft zu Veränderungen sowie transparente und effiziente Kommunikations- und Entscheidungsprozesse innerhalb einer Genossenschaft identifiziert. Die Mitglieder haben den Erfolg ihrer Genossenschaft somit zum Teil selbst in der Hand“, fasst Prof. Dr. Sebastian Hess zentrale Ergebnisse der Studie zusammen.

„Genossenschaften sind aufgrund ihres demokratischen Aufbaus, ihrer starken regionalen Identität und ihrer oftmals über Generationen gelebten Nachhaltigkeit geradezu prädestiniert, den Transformationsprozess in der Agrar- und Ernährungswirtschaft erfolgreich zu bewältigen“, betont Dr. Ulrich Theileis, Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands (BWGV). Er macht deutlich: „Für die regionalen Wertschöpfungsketten sind Genossenschaften unerlässliche Partner. Sie tragen zu Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit bei.“

Kontakt für Medien:

Prof. Dr. Sebastian Hess, Universität Hohenheim, Fachgebiet Agrarmärkte
T +49 (0)711 459-22899, E s.hess@uni-hohenheim.de


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