Ab morgen im Bürgerhaushalt:
Hohenheimer Studierende fordern Direktverbindung zur Innenstadt  [15.02.23]

„JETZT abstimmen – und endlich die Kurve kriegen!“: Hohenheimer Studierenden fordern mit Initiative zeitnahe Direktverbindung von der Innenstadt zur Universität

Die aktuelle ÖPNV-Anbindung der Uni Hohenheim zur Innenstadt wirkt abschreckend – weshalb viel zu viele immer noch ins Auto steigen. Eine Direktverbindung nach Plieningen ist zwar geplant, wird aber immer wieder verschoben. Nun haben Hohenheimer Studierende die Direktverbindung als Vorschlag für den Stuttgarter Bürgerhaushalt 2023 eingereicht. Sie erhoffen sich eine Top-Platzierung, damit die Stadtbahnstrecke zeitnah ausgebaut wird. Die Universitätsleitung und die Bezirksvorsteherin von Plieningen/Birkach unterstützen die Initiative der Studierenden. Zur Abstimmung: www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/70034


Update vom 21. März 2023: 2.389 Vorschläge für den Stuttgarter Bürgerhaushalt wurden eingereicht. 17.965 Stuttgarter:innen haben abgestimmt. Auf Platz 1 landete der Vorschlag von AStA-Vorstand Dominik Becker: Eine attraktive Stadtbahnanbindung für die Universität – ohne Umsteigen in die Innenstadt und zurück. Insgesamt konnte der Vorschlag der Hohenheimer Studierendenvertretung 1.669 Stimmen auf sich vereinen. Damit bekommt ein langes geplantes Projekt nun kräftigen Rückenwind. mehr Infos

„Langes Pendeln mit Stadtbahn oder Bus und immer wieder umsteigen machen den öffentlichen Nahverkehr nach Hohenheim und Plieningen schlichtweg abschreckend“, so Dominik Becker, AStA-Vorstand der Uni Hohenheim. Und das in einer Wissenschaftsstadt, die bis 2030 klimaneutral sein will.

Eine Direktverbindung nach Plieningen ist zwar seit Jahren geplant, der Ausbau wird jedoch immer wieder verschoben. Dieser Umstand ist für den Studierenden-Vertreter untragbar. Deswegen hat er den Ausbau der Stadtbahn-Verbindung als Vorschlag beim Stuttgarter Bürgerhaushalt 2023 eingereicht.

Die Hoffnung: Erreicht der Vorschlag möglichst viele Stimmen, könnte die Direktverbindung doch noch zeitnah kommen.


Hohenheimer Studierende wollen auf die Schiene

„Uns Studierenden ist Nachhaltigkeit wichtig. Wir würden gerne den ÖPNV nutzen, um zur Uni zu kommen. Aber dafür muss es eine attraktive Anbindung geben“, so Becker. Da es diese aktuell nicht gibt, bleibt das Auto Verkehrsmittel Nummer 1, um die Uni Hohenheim zu erreichen – inklusive Verspätungen durch Stau und Frustration aufgrund der Verkehrssituation im Großraum Stuttgart. Auch an der Universität leidet die Aufenthaltsqualität auf dem schönsten Campus des Landes.

Auch die Parkplatz-Situation auf und um den Campus ist angespannt: Die Parkplätze sind knapp, die Parkgebühren werden vor allem von Studierenden als zusätzliche finanzielle Belastung gesehen. Viele von ihnen sind ohnehin auf Nebenjobs angewiesen, zu denen sie nach oder zwischen Lehrveranstaltungen pendeln. „Wenn man nicht mehr über eine halbe Stunde in die Stadt bräuchte, wäre man da deutlich flexibler“, erklärt die Studentin Inga Müller.

„Besonders für internationale Studierende ist der lange Weg eine Belastung“, ergänzt Alaina Gosheff, eine Studentin aus den USA. Für Visums-Angelegenheiten, einen Bank-Account oder für den Handyvertrag müssen sie besonders häufig in die Stadt pendeln.

Am Stadtrand studieren, aber trotzdem etwas vom Großstadtleben mitbekommen – auch das ist ein Wunsch der Studierenden. „Durch eine direkte Anbindung zur Innenstadt wäre die Uni Hohenheim noch attraktiver für neue Studierende“, fasst Becker zusammen.


Uni-Rektor und Bezirksvorsteherin unterstützen die Initiative

„Die Universität wartet schon lange auf eine angemessene Alternative zum Auto, um unseren Campus zu erreichen“, so Prof. Dr. Stephan Dabbert, Rektor der Universität Hohenheim. „Die Universität unterstützt den Vorschlag der Studierenden mit Tat und Rat“, so der Rektor.

So hat er den Vorschlag auch an die Plieninger Bezirksvorsteherin Andrea Lindel herangetragen. Und auch sie steht hinter der Idee. Denn auch für die Anwohner:innen in Plieningen und alle Stuttgarter:innen, die Kulturangebote im SI-Centrum oder die Hohenheimer Gärten besuchen möchten, wäre die Direktverbindung ein echter Gewinn.

„Ich persönlich unterstütze den Vorschlag nach Kräften und werbe auch im Bezirksbeirat dafür“, so die Bezirksvorsteherin. „Seit Jahren warten wir darauf, dass die SSB die Direktverbindung umsetzt. Durch den Bürgerhaushalt können wir unser Anliegen ganz oben auf der Agenda für den ÖPNV-Ausbau platzieren.“


HINTERGRUND: Die Möhringer Kurve

Plieningen ist bisher nicht umsteigefrei mit der Innenstadt verbunden. Eine direkte Stadtbahn-Verbindung ist daher schon seit Jahren in Planung. Damit sie Realität wird, muss in Möhringen die U3 mit der Trasse Richtung Innenstadt durch einen Gleisbogen verbunden werden – die sogenannte Möhringer Kurve.

Als preisgünstiges Herzstück einer ÖPNV-Anbindung von Plieningen und Universität Hohenheim ist die Möhringer Kurve deshalb auch zentraler Bestandteil eines Mobilitätskonzeptes, das im Jahr 2017 vom Stuttgarter Gemeinderat beschlossen wurde. Vorausgegangen war ein Runder Tisch, an dem Universität Hohenheim, Finanzministerium, Wissenschaftsministerium, Universitätsbauamt Stuttgart-Hohenheim und die Stadt Stuttgart mit dem Masterplan 2030 ein gemeinsames Rahmenkonzept für die bauliche und verkehrstechnische Entwicklung erstellt hatten.

Um bis 2030 klimaneutral zu sein, plant die Stadt Stuttgart einen massiven Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Bereits 2018 wurde der Ausbau der Strecke nach Plieningen in den Nahverkehrs-Entwicklungsplan der Stadt aufgenommen. Ursprünglich sollte der Ausbau bis 2023 umgesetzt werden. Doch die SSB verschob den Ausbau immer wieder: Zunächst auf 2025, dann auf 2027.

Weitere Informationen
Vorschlag: Direktverbindung Innenstadt-Plieningen

Text: Hagenau / Klebs


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