Gemeinsam in der Lehrerbildung:
Region Stuttgart punktet bei „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“  [23.09.15]

Auswahlgremium stuft Projekt „Lehrerbildung PLUS“ von PH Ludwigsburg, den Universitäten Stuttgart, Hohenheim u.a. als förderungswürdig in der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ ein

Die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern in der Region Stuttgart wird weiter verbessert. Das gemeinsame Projekt „Lehrerbildung PLUS“ der lehrerbildenden Hochschulen in der Region Stuttgart ist in der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) positiv bewertet worden. Ziel des Projektes ist der Aufbau einer gemeinsamen Professional School of Education. In dieser sollen die jeweiligen Stärken der teilnehmenden Hochschulen gebündelt und so eine optimale Lehrerbildung gewährleistet werden. Projektpartner sind die Universität Stuttgart, die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, die Universität Hohenheim, die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart sowie die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart.

 

Den Kern von „Lehrerbildung PLUS“ bildet der Aus- bzw. Aufbau gemeinsamer Studiengänge und Lehrangebote. Die Lehrangebote von Fachwissenschaften, wissenschaftlicher Fachdidaktik und Bildungswissenschaften sollen unter der Koordination der Professional School of Education stärker aufeinander abgestimmt und miteinander verknüpft werden.

Außerdem soll die Lehr-Lern-Forschung der Kooperationspartner in einem gemeinsamen Promotionskolleg intensiviert werden. Weitere Schwerpunkte sind die Verbesserung des Theorie-Praxis-Bezugs, die Steigerung der Attraktivität des Lehramtsstudiums in den MINT-Fächern sowie die Förderung der Kompetenzen von Lehrerinnen und Lehrern im Umgang mit Inklusion.

Durch das Projekt könne ein qualitativ noch besseres Studienangebot für allen Lehramtsstudierende am Wissenschaftsstandort Region Stuttgart etabliert werden, freuen sich die Antragssteller. Insgesamt werde das Projekt und die darin vermittelten Kompetenzen zu einer ganz neuen Qualität in der Lehrerbildung führen.

Umgesetzt wird das Projekt ab 2016. Die Master-Studiengänge starten im Jahr 2018.

Bereits 2014 hatten die Universitäten Stuttgart, Hohenheim und die pädagogische Hochschule Ludwigsburg eine Kooperationsvereinbarung für die Lehramtsstudiengänge der Sekundarstufe I und des gymnasialen Lehramts unterzeichnet. Ihr Ziel ist es, im Zuge der von der Landesregierung beschlossenen Reform der Lehrerbildung ihre Kooperation in der Lehrerbildung intensivieren und die Verantwortung dafür in stärkerem Maße gemeinsam wahrnehmen.

 

Hintergrund:

Mehr Mobilität im Studium und später im Beruf, mehr Praxisbezug und eine bessere Verzahnung von Studium, Referendariat und Weiterbildungen: Mit der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ wollen Bund und Länder die Lehrerbildung weiter verbessern. Dafür stehen bis zum Jahr 2023 insgesamt 500 Millionen Euro zur Verfügung. Um die Ausbildung der Lehrkräfte mit der finanziellen Unterstützung von Bund und Ländern voranzubringen, konnten sich Hochschulen mit innovativen Konzepten für das Förderprogramm bewerben. Das 18-köpfige Gremium bestand aus Hochschullehrern, Experten aus der schulpraktischen Lehrerausbildung, Vertretern des Bundes und der Länder. Auch Studierende selbst konnten sich einbringen.

Baden-Württemberg ist das einzige Bundesland, in dem die nicht-gymnasiale Lehrerbildung an den sechs Pädagogischen Hochschulen studiert wird, während die gymnasiale Lehrerbildung an den neun Universitäten sowie den Kunst- und Musikhochschulen stattfindet. Durch die institutionelle Trennung haben sich unterschiedliche Spezialisierungen herausgebildet: Bei den PHs liegt der Schwerpunkt bei den Bildungswissenschaften. Sie verfügen über eine sehr gute fachdidaktische Forschung mit einem Fokus auf die Lehr-Lern-Forschung. Die Universitäten verfügen über eine exzellente Forschung in den Fachwissenschaften, haben dafür weniger Professuren in der Fachdidaktik und vergleichsweise weniger in den Bildungswissenschaften.


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