Universität Hohenheim bei Studentinnen beliebt  [10.02.05]

Gleichstellungsbericht: Frauenanteil bei Studierenden über 50 Prozent
Erfolge mit familiengerechter Hochschule und Mentoring-Programm MentHo

Die Zahl der Studentinnen an der Universität Hohenheim ist im Aufwärtstrend. Zu diesem Ergebnis kommt die Gleichstellungsbeauftragte der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Bode bei der Präsentation ihres Jahresberichtes vor dem Hochschulsenat am 9. Februar 2005. Handlungsbedarf läge beim Anteil der Frauen im Mittelbau, den Neu-Habilitierten und den Professoren. Im Anschluss an ihre Rede überreichte Prof. Dr. Bode dem Rektor der Universität Hohenheim das offizielle Zertifikat als erste familiengerechte Hochschule Baden-Württembergs, das der Universität im Audit Familiengerechte Hochschule® vergangenen November zugesprochen worden war.

Aktuell liege der Anteil der Studentinnen von allen Studierenden bei 54,4 Prozent (Vorjahr: 53,0 Prozent; vor fünf Jahren: 46,7 Prozent). Besonders beliebt bei Studentinnen seien die Naturwissenschaften. In den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften liege ihr Anteil noch unter 50 Prozent.

Im Mittelbau sei die Zahl der Frauen mit 35,2 Prozent jedoch schon wesentlich geringer (Vorjahr: 37,0; vor fünf Jahren: 25,6). Innerhalb der Professorenschaft habe sich die Zahl der Professorinnen von neun auf zehn erhöht . Mit 8,6 Prozent liege sie aber immer noch auf niedrigem Niveau (Vorjahr: 7,7 Prozent; vor fünf Jahren: 7,9 Prozent).

Von sieben Habilitationen im Berichtszeitraum sei lediglich eine auf eine Nachwuchswissenschaftlerin entfallen. Mit 14,3 Prozent liege die Universität Hohenheim damit unter dem Bundesdurchschnitt, der in den vergangenen fünf Jahren zwischen 17 und 22 Prozent schwankte.

„Um das volkswirtschaftliche Potenzial dieser zunehmenden Anzahl an Studentinnen für Wissenschaft und Wirtschaft zu nutzen, müssen dringend Maßnahmen zur Steigerung des Frauenanteils umgesetzt werden“, forderte Prof. Dr. Bode mit Verweis auf die Ziele des aktuellen Gleichstellungsförderplans. Dazu gehöre sowohl die Forderung der Hochschule zur Beibehaltung von Habilitationsstipendien als auch die Fortführung des HWP-Stipendiums als Wiedereinstiegsstipendium für Wissenschaftlerinnen nach einer Familienpause. Ebenso gelte es, das Mentoring-Programm MentHo der Universität Hohenheim zu verstetigen.

 

Übergabe des Zertifikats an Prof. Dr. Hans-Peter Liebig, Rektor der Universität Hohenheim

Übergabe des Zertifikats an Prof. Dr. Hans-Peter Liebig, Rektor der Universität Hohenheim

Mit der größte Erfolg der Gleichstellungsarbeit an der Universität Hohenheim im vergangenen Jahr war sicher die erfolgreiche Teilnahme am Audit Familiengerechte Hochschule® mit der Zertifizierung als erster familiengerechten Hochschule® Baden-Württembergs. Grundlage waren die teilweise bundesweit einmaligen Betreuungsangebote der Universität Hohenheim sowie zwölf Zielvereinbarungen, mit denen die Hochschulleitung einer familiengerechten Politik einen übergeordneten Stellenwert bescheinigte. „Die Auditierung sollte auch ein Instrument sein, um die bereits vorhandenen Einrichtungen zu verstetigen und auf finanziell sichere Beine zu stellen“, sagte Prof. Dr. Bode. „Die Zertifizierung ist aber nicht nur ein Recht, sondern auch eine Verpflichtung, die Zielvereinbarungen in den kommenden drei Jahren umzusetzen.“

Besonderen Erfolg bescheinigte die Gleichstellungsbeauftragte auch dem seit 2002 laufenden Pilotprojekt MentHo unter der Betreuung der Prorektorin für Lehre, Prof. Dr. Ute Mackenstedt. Bei dem Programm werden junge Wissenschaftlerinnen durch die intensive persönliche Betreuung einer erfolgreichen Mentorin in einer Führungsposition aus Wissenschaft und Wirtschaft unterstützt.

„Ziel ist es, Frauen als potentielle Wissenschaftlerinnen zu gewinnen oder aber ihnen bessere Chancen auf Führungspositionen in Wissenschaft und Wirtschaft zu eröffnen“, sagte Prof. Dr. Bode. Im Rahmen eines ausgesuchten Qualifikationsprogramms erlangten Frauen alle hierzu notwendigen Schlüsselqualifikationen, auf regelmäßigen Netzwerktreffen knüpften sie individuelle Netzwerke. Das von der Universität eingereichte Konzept wird als Pilotprojekt des Landes bis Ende 2005 gefördert. Anschließend wird auf der Basis einer Evaluation entschieden, ob unser Mentoring-Programm auf alle Universitäten Baden-Württembergs übertragen wird.

Mit Dank verabschiedete sich Prof. Dr. Bode von ihrer früheren Gleichstellungsreferentin und MentHo-Geschäftsführerin, Johanna Lembens-Schiel, die nun das Aufgabengebiet Werbung und Aktionsmanagement im Zentralen Marketing betreut. Als neue Mitarbeiterinnen bedankte sie sich bei der seit sieben Monaten tätigen Universitäts-Gleichstellungsbeauftragte, Prof. Dr. Barbara Pfetsch, und der neuen Leiterin des Gleichstellungsbüros, Rotraud Konca.

 

Kontakt für Medien:

Rotraud Konca, Gleichstellungsbüro der Universität Hohenheim
Tel: 0711-459-23478, Mail: frauen@uni-hohenheim.de


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