Ausstellung
Catharina von Württemberg – die Königin im Jahr ohne Sommer  [16.12.15]

Pressetermin: 17. Dezember 2015, 12:00 Uhr, Museum zur Geschichte Hohenheims, Spielhaus, Exotischer Garten, 70599 Stuttgart
Ausstellungsstart: 20. Dezember 2015, Museum zur Geschichte Hohenheims, Spielhaus, Exotischer Garten, 70599 Stuttgart / Ausstellungsende: 26. März 2017

Als der Vulkan Tambora auf der Insel Sumbawa im April 1815 ausbricht, entspricht die geschätzte Sprengkraft der Eruption in etwa 170.000 Hiroshimabomben. Tonnen von Staub und Asche werden kilometerweit in die Atmosphäre geschleudert, legen sich wie ein Schleier auf die Erde und verdunkeln den Himmel. Die Folgen: verdorbene Ernten, tausende tote Nutztiere – und die schlimmste Hungersnot des 19. Jahrhunderts in den Jahren 1816/17. Die Ausstellung „Die Königin in Zeiten voller Nacht – Catharina von Württemberg und das ‚Jahr ohne Sommer‘ 1816“ im Museum zur Geschichte Hohenheims beschäftigt sich mit den ökonomischen Schwierigkeiten des Hungerjahres und der Reaktion von Königin Catharina Pawlowna von Württemberg auf die Krise.

 

Württemberg, 1816: Es stand schon länger schlecht um die Landwirtschaft im Schwabenland. Unstrukturiert, unterentwickelt und das Land geschwächt durch die napoleonischen Kriege, konnte das Bevölkerungswachstum kaum ausgeglichen werden. Dann brach der Tambora im heutigen Indonesien aus. Obwohl sich die Eruption 12.000 km entfernt ereignete, verdunkelte sich auch in Europa der Himmel. Die Folgen: Missernten und eine der größten Hungersnöte der letzten Jahrhunderte.

In Württemberg stiegen die Lebensmittelpreise sprunghaft an, Personal musste entlassen werden, Armut griff um sich. Viele Menschen suchten ihre Rettung in der Flucht nach Russland oder in die Neue Welt. Mit dieser sozialen Katastrophe war nun ein Königspaar konfrontiert, das gerade erst auf den württembergischen Thron gelangt war: Wilhelm I. von Württemberg und Catharina Pawlowna. Ihr Einsatz in dieser Krise sollte das Land maßgeblich verändern.

 

Von der Universität Hohenheim bis zur Sparkasse

Die Ausstellung „Die Königin in Zeiten voller Nacht – Catharina von Württemberg und das ‚Jahr ohne Sommer‘ 1816“ der Universität Hohenheim beschäftigt sich mit Catharina Pawlowa und beleuchtet ihren Lebenslauf bis zur Krönung zur Königin von Württemberg.

Vor allem ihr sozialpolitisches Wirken in den Krisenjahren 1816/17 steht im Vordergrund: Sie gründete den Wohltätigkeitsverein (den Vorläufer des heutigen Wohlfahrtswerks Baden-Württemberg), die württembergische Sparkasse, (die heutige Landesbank Baden-Württemberg), ein Mädchen-Erziehungsinstitut, (das heutige Königin-Katharinen-Stift), und sie plante die Gründung des späteren Katharinenhospitals.

Darüber hinaus wirkte sie mit bei der Einrichtung des Landwirtschaftlichen Vereins in Württemberg und bei der Gründung der landwirtschaftlichen Unterrichts-, Versuchs- und Musteranstalt, der heutigen Universität Hohenheim. Auch eine Einrichtung zur Gewerbeförderung geht auf die Königin zurück – eine Idee, die 1848 zur Gründung der Zentralstelle für Gewerbe und Handel (das heutige Landesgewerbeamt) führte.

 

Bedeutsame Einrichtungen über den Tod hinaus

Gerade einmal drei Jahre regierte sie als Königin über Württemberg, bis Catharina 1819 verstarb. Doch die von ihr gegründeten oder erdachten Einrichtungen dauerten nicht nur bis zur Entspannung der akuten Notlage mit der guten Ernte des Jahres 1817 an. Auch über ihren Tod hinaus sind sie bis heute wirksam.

Die Ausstellung startet am Sonntag, 20. Dezember 2015, im Museum zur Geschichte Hohenheims im Spielhaus, Exotischer Garten. Zur Ausstellung ist eine Begleitbroschüre für 5 Euro erhältlich, der Eintritt ist frei. Am Donnerstag, 17. Dezember 2015, findet um 12:00 Uhr ein Termin für Pressevertreter statt. Ende der Ausstellung ist am 26. März 2017.

Text: C. Schmid / Klebs

Kontakt für Medien:

Prof. Dr. Ulrich Fellmeth, Universität Hohenheim, Universitätsarchiv, T 0711/459-22119, E fellmeth@uni-hohenheim.de


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