„Humboldt reloaded“ forscht weiter:
Bund verlängert Förderung für forschendes Lernen bis 2020  [06.11.15]

BMBF fördert bundesweit einzigartiges und preisgekröntes Modellprojekt / Höhe der Fördersumme noch unklar

„Humboldt reloaded“ lässt Studierende schon im Grundstudium wichtigen Forschungsfragen nachgehen: Forschung von Anfang an ist die Maxime des Reformprojekts der Universität Hohenheim. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das bundesweit einzigartige Projekt für vier weitere Jahre über den „Qualitätspakt Lehre“. Stifterverband und Hochschulrektorenkonferenz (HRK) zeichneten Humboldt reloaded bereits 2014 mit dem Ars legendi-Preis aus, der bundesweit höchsten Auszeichnung für Exzellenz in der Lehre.

 

Vom Rapsglanzkäfer bis zur Alzheimer-Forschung: Allein 165 Forschungsprojekte stellten junge Studierende der Universität Hohenheim bei der letzten Jahrestagung von Humboldt realoded am 22. Oktober in Schloss Hohenheim vor. Dieser Forschungseifer darf nun weitergehen. Auf ihrer heutigen Pressekonferenz in Berlin gab das BMBF bekannt, dass die Universität Hohenheim mit Humboldt reloaded in die Runde derjenigen Hochschulen gehört, die ihr Reformprojekt in der zweiten Förderperiode weiterbetreiben dürfen.

Insgesamt vergibt das BMBF im „Qualitätspakt Lehre“ 820 Mio. Euro. Die Universität Hohenheim beantragte für die zweite Förderperiode 9 Mio. Euro. Wie viel davon nach Hohenheim kommt, war auf der Pressekonferenz nicht zu erfahren. In der ersten Förderperiode bewilligte das BMBF die beantragte Summe von 7,6 Mio. Euro.

 

Die Studierenden wollen forschen

„Hocherfreut und begeistert“ sei er über die Verlängerung des Forschungsprojekts, teilt der Rektor der Universität Hohenheim Prof. Dr. Stephan Dabbert mit, der sich derzeit auf Dienstreise in Israel befindet. „Forschung ist die zentrale Säule unserer Universität. Humboldt reloaded integriert die Forschung unmittelbar in die Hohenheimer Lehre.“

„Die Studierenden wollen forschen. Das sehen wir am großen Andrang, den wir jedes Semester haben“, sagt Prof. Dr. Martin Blum, der Initiator von Humboldt reloaded. „Ich bin glücklich, dass der Bund zugestimmt hat, dass unser Projekt in die zweite Runde gehen darf.“

Auch die Prorektorin für Lehre, Prof. Dr. Iris Lewandowski, freut sich sehr: „Mein Dank geht an alle Kolleginnen und Kollegen, die sich seit Jahren für das Projekt engagieren. Humboldt reloaded ist sehr wichtig für unsere Lehre. Ich bin froh, dass wir mit der Fortführung die Lehre weiter optimieren können.“

 

Tagung zu forschendem Lernen in Hohenheim

Das preisgekrönte Modellprojekt ist Anlass für eine gemeinsame Tagung zu forschendem Lernen Ende November in Hohenheim. Sie wird organisiert vom Projekt der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) „nexus – Übergänge gestalten, Studienerfolg verbessern“.

Ziel der Tagung ist es, Antworten darauf zu finden, wie sich Forschendes Lernen in die Studiengänge und Lehre integrieren lässt.

 

Hintergrund: Humboldt reloaded und Studium 3.0

Das Studium 3.0 bündelt mehrere Projekte für ein besseres Studium an der Universität Hohenheim. Humboldt reloaded bietet Forschung von Anfang an. Die Lernraumsemester schaffen Freiräume für Soft-Skills-Trainings, Auslandsaufenthalte oder Ausflüge in Nachbardisziplinen. Lehr- und Lernkonzepte werden in einem Didaktikblog vorgestellt und in einer Methodenwerkstatt entwickelt. Für die Studieneingangsphase wurde kürzlich eine Forschungsschnupperwoche initiiert. Eine Besonderheit: das Projekt Mobile Lehre, dass die Lehre via App aus dem Hörsaal hinaus in die Welt verlegt. Eine weitere Besonderheit: Die Rubrik „Zur Sache Prof“ im Intranet, wo Hohenheimer Wissenschaftler tagesaktuelle Themen aus ihrer speziellen Expertise heraus kommentieren und so den Bezug der Projekte zur Praxis herstellen. Finanziert wird Humboldt reloaded mit 7,6 Mio Euro für fünf Jahre durch den Qualitätspakt Lehre.

 

Hintergrund: Ars legendi

Die Auszeichnung soll die besondere Bedeutung der Hochschullehre für die Ausbildung des akademischen Nachwuchses sichtbar machen und einen karrierewirksamen Anreiz schaffen, sich in der Hochschullehre zu engagieren und sie über den eigenen Wirkungsbereich hinaus zu fördern. Gleichzeitig soll die Qualität der Lehre als ein zentrales Gütekriterium für Hochschulen etabliert und als strategisches Ziel des Qualitätsmanagements der Hochschulen profiliert werden.

 

Hintergrund: Projekt nexus

Das Projekt „nexus – Übergänge gestalten, Studienerfolg verbessern“ der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) befasst sich mit Konzepten und guter Praxis für Studium und Lehre. Zu den Schwerpunkten gehören die Optimierung der Studieneingangsphase, die Förderung der Mobilität während des Studiums sowie der Übergang in das Beschäftigungssystem. „nexus“ wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die Tagung findet am 27. November 2015 in Hohenheim statt.

Text: Töpfer

Kontakt für Medien:

Prof. Dr. Martin Blum, Universität Hohenheim, Projektleiter Humboldt reloaded
T: 0972 58 778-5628 (mobil), E: martin.blum@uni-hohenheim.de
Julia Gerstenberg, Universität Hohenheim, Mitarbeiterin Humboldt reloaded
T: 0711/459-24633, E: j.gerstenberg@uni-hohenheim.de


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