Personalie

Dr. Jacob Ewert mit Friedrich-Meuser-Forschungspreis geehrt  [12.09.22]

Für seine herausragende Dissertation hat der Forschungskreis der Ernährungsindustrie e. V. (FEI) Dr. Jacob Ewert mit dem Friedrich-Meuser-Forschungspreis 2022 ausgezeichnet. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert.

Ausgezeichnet für seine herausragende Dissertation: Dr. Jakob Ewert mit der Urkunde, die ihm der FEI-Vorsitzende Dr. Götz Kröner (links) überreicht hat. Erster Gratulant ist der Namensgeber des Preises, Prof. Dr. Dr. Friedrich Meuser (rechts). | Bild: FEI – Forschungspreis der Ernährungsindustrie e.V.


Dr. Ewerts Dissertation ist im Rahmen eines über den FEI geförderten Projekts der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) entstanden. Darin hat er sich in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Lutz Fischer am Institut für Lebensmittelwissenschaft und Biotechnologie der Universität Hohenheim intensiv mit der kontinuierlichen Herstellung von sogenannten Milchprotein-Hydrolysaten und deren technischen Einsatz beschäftigt. Diese mit Enzymen gespaltenen Proteine werden vom Körper leichter aufgenommen.

Die Technofunktionalität von Inhaltsstoffen ist ein wesentlicher Qualitätsfaktor für Lebensmittel: So bieten Milchprotein-Hydrolysate verbesserte Schaum- und Emulgiereigenschaften in Schlagsahne, Dessertprodukten oder Eiscreme. Diese Hydrolysate werden bisher nur im Batch-Verfahren hergestellt, das mit Nachteilen wie einer fehlenden Enzymrückgewinnung oder unerwünschten Variationen in der Endproduktzusammensetzung verbunden ist. Eine Alternative, um diese Nachteile zu überwinden, bieten kontinuierliche Prozesse, bei denen die Enzyme, die Peptidasen, immobilisiert und/oder als freie Enzyme in Enzym-Membran-Bioreaktoren (EMBR) eingesetzt werden.

Hier setzte die Arbeit von Dr. Ewert an: Ziel seiner Dissertation war die kontinuierliche Produktion von Milchprotein-Hydrolysaten mit einer definierten Zusammensetzung, neuen technofunktionellen Eigenschaften und ohne negative Sensorik. Auf Grundlage seiner Forschungsergebnisse eröffnen sich neue und effizientere Produktions- und Applikationsmöglichkeiten für Milchprotein-Hydrolysate in der gesamten Lebensmittelindustrie.

Die von ihm untersuchten kontinuierlichen Prozesse bieten eine verbesserte Enzymausnutzung, höhere Ausbeuten und geringere Kosten im Vergleich zu Batch-Verfahren: So konnte die Raum-Zeit-Ausbeute um 155 %, die Enzymproduktivität sogar um 695 % gesteigert werden. Die Implementierung des entwickelten Hydrolyse-Prozesses ist ohne größere technische Investitionen möglich und damit auch für kleinere Unternehmen niederschwellig realisierbar. Die erzeugten Hydrolysate können als Clean-Label-Zutat in einer Vielzahl von Lebensmitteln eingesetzt werden.

Namensgeber des Preises ist Prof. Dr. Dr. Friedrich Meuser, der langjährige frühere Leiter des Wissenschaftlichen Beirats des FEI. Er war bei der Übergabe der Auszeichnung anwesend.

Hintergrund: Forschungskreis der Ernährungsindustrie e.V. (FEI)
Der FEI ist die zentrale Forschungsorganisation der deutschen Lebensmittelwirtschaft und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen AiF. Ihm gehören durch direkte Mitgliedschaft sowie über 46 Wirtschaftsverbände und Branchenorganisationen rund 6.000 Unternehmen der deutschen Lebensmittelindustrie sowie über 30.000 Betriebe des Lebensmittelhandwerks an.

Veröffentlichung von Personalia
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