500 Jahre Bauernkrieg: Theater, Kultur & Diskussion in der TMS [06.05.25]
Bild: Gruppe 1525
Im Frühjahr 1525 forderte das einfache Volk Gerechtigkeit, Freiheit und ein würdiges Leben – und entfachte einen Aufstand, der Geschichte schrieb. 500 Jahre später erinnern Hohenheimer Studierende und Alumni mit einer besonderen Veranstaltungsreihe in der TMS an diese Ereignisse.
Was als Ruf nach Reform begann, wurde zum Funken, der eine ganze Region in Bewegung brachte – und auch heute noch Impulse setzt: Der Bauernkrieg ist eng mit der Geschichte der Hohenheimer Studierendenschaft und ihrer TMS verbunden – und das nicht nur aufgrund ihres Namensgebers Thomas Müntzer.
Im Mai wird die Geschichte wieder lebendig: In ihrer Veranstaltungsreihe zu „500 Jahre Bauernkrieg“ laden die Gruppe 1525 zusammen mit der Kulturgruppe und dem AStA zu Diskussionen, Theaterstücken, Begegnungen in der TMS ein – und zur Auseinandersetzung mit Demokratie, Gerechtigkeit und gesellschaftlichem Wandel.
„Die Enkel fechten’s besser aus!?“: Kulturabend in der TMS
Sa, 24. Mai 2025, 20 Uhr
Bereits 1975 erinnerten Hohenheimer Studierende an den Bauernkrieg. Zum 500. Jahrestag in diesem Jahr und zum Auftakt der Veranstaltungsreihe laden Alumni aus dieser Zeit und Studierende zu einem besonderen Kulturabend in der Thomas-Müntzer-Scheuer ein. Sie wollen gemeinsam zurückblicken und neue Perspektiven entdecken: auf historische Kämpfe, gegenwärtige Herausforderungen und zukünftige Visionen.
Mit Liedern, künstlerischen Beiträgen, persönlichen Statements und generationenübergreifendem Austausch gestalten ehemalige und heutige Studierende einen Abend voller Erinnerungen und Impulse.
„Nichts denn als unsere gerechte Sache“: Agrarpolitischen Symposium
So, 25. Mai 2025, 11 Uhr
Zum 500. Jahrestag der Bauernkriege laden ehemalige und aktuell Studierende der Universität Hohenheim in Stuttgart zum Agrarpolitischen Symposium „Nichts denn als unsere gerechte Sache“ ein. Die Diskussion mit Expert:innen aus Landwirtschaft, Wissenschaft und Geschichte verknüpft die damaligen Kämpfe um Gerechtigkeit mit heutigen Herausforderungen in Landwirtschaft, Gewerkschaftsbewegung und Gesellschaft. Sie verbindet so historische Tiefe mit aktuellen Perspektiven auf soziale und agrarpolitische Fragen.
Die Expert:innen
Bernd Schmitz (AbL): Bauern und Verbraucher für eine gerechte und nachhaltige Lebensmittelerzeugung
Sven Schwarz (Ver.di Stuttgart): Die gerechte Sache 1525 und heute – Gewerkschaften und der Bundschuh
Prof. Dr. Regina Birner (Universität Hohenheim): Feudale Agrarstrukturen in der Gegenwart – Folgen, Forderungen, Notwendigkeiten
Constanze Kraft (Theologin und Buchautorin aus Berlin): Religiöses Denken in der Armutsbewegung – von Müntzer bis Luther (aus persönlichen Gründen selbst nicht anwesend, Textpassagen werden verlesen)
Bernhard Fuchs: Moderation
Interview: Anfänge der TMS
Bernhard Fuchs vom Orga-Team studierte vor 50 Jahren in Hohenheim - und verteilte damals schon Flyer für das 450. Jubiläum des Bauernkriegs. Über die bewegte Zeit der Studentenproteste, die Anfänge der TMS und das Vorbild "Thomas Müntzer" weiß er so manche spannende Geschichte zu berichten.
„Thomas Müntzer – der Mann mit der Regenbogenfahne“: Theateraufführung
Deutschland, 1525. Während Martin Luther vor den Fürsten zurückweicht, tritt ein anderer mutig hervor: Thomas Müntzer war Pfarrer, Rebellenführer und Visionär. An der Seite der aufständischen Bauern fordert er Gleichheit, Gerechtigkeit und eine neue Gesellschaft. Mit der Regenbogenfahne als Zeichen der Hoffnung zieht der Namensgeber der Thomas-Müntzer-Scheuer (TMS) der Universität Hohenheim in den Kampf – gegen Feudalherren, und gegen das Unrecht seiner Zeit.
„Thomas Müntzer – der Mann mit der Regenbogenfahne“ von Friedrich Wolf. Regie der Theateraufführung über Aufbruch, Ideale, Verrat und den Preis der Freiheit führt Konrad Haller, bearbeitet ist das Stück von Gerhard Schepper. Ein Theaterstück des Kammertheaters „Der Kleine Bühnenboden“.